Fachgespräch Digitale Medien an Schulen

Schüler und Schülerinnen arbeiten mit digitaler Technik im Unterricht.

Die digitale Transformation von Schule und Unterricht schreitet in Brandenburg voran. Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport setzt auf die Chancen der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler mit Hilfe digitaler Medien und der Künstlichen Intelligenz (KI). Es fördert damit die Bildungsqualität im Sinne des 12-Punkte-Plans „Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität der Schulen in Brandenburg“. Dies war der Schwerpunkt des Fachgesprächs „Individuelle Förderung mit digitalen Medien“ mit 200 Teilnehmenden vor Ort und digital am 8. September 2023 im Brandenburg-Saal der Staatskanzlei in Potsdam

Bildungsminister Steffen Freiberg: „Digitales Leben ist Alltag von Kindern und Jugendlichen. Brandenburgs Schulen stellen sich diesem unaufhaltbaren Transformationsprozess, indem sie die digitalen Erfahrungen in den richtigen pädagogisch-didaktischen Kontext setzen. Für einen guten Unterricht kommt es dabei immer auf den Lehrer und die Lehrerin an. Die Lehrkräfte entscheiden, welche digitalen Methoden und Werkzeuge sie im Unterricht einsetzen wollen. Sie fördern Schülerinnen und Schülern damit individuell in ihren Kompetenzen für eine digitalisierte Welt. Dies ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Bildungsqualität und Bildungsgerechtigkeit.“

Grußwort von Steffen Freiberg, Minister für Bildung, Jugend und Sport

Das Fachgespräch thematisierte Potenziale und Herausforderungen digitaler Medien mit dem Fokus auf die spezielle und angepasste Unterstützung von Schülerinnen und Schülern im Unterricht. Fachleute aus der Wissenschaft und aus der Schulpraxis gaben wichtige Impulse und standen als Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner zur Verfügung.  Zur Veranstaltung wurden eingeladen.

Prof. Dr. Rebecca Lazarides: „Individuelle Förderung in der Schule ermöglicht es, die Motivation, Interessen und Fähigkeiten der einzelnen Lernenden im Unterricht bestmöglich zu berücksichtigen. Sie ist ein wichtiges Prinzip des Unterrichtens in heterogenen Gruppen. Digitale und KI-basierte Lerntechnologien bieten die Chan-ce, Lernmaterialien, Aufgaben und Lernprozesse an die Bedürfnisse einzelner Ler-nender anzupassen.“ Rebecca Lazarides ist Professorin für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Schul- und Unterrichtsentwicklung an der Universität Potsdam. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Unterrichtsqualität, Lehrkräftemotivation und Motivation von Schülerinnen und Schülern. In diesem Kontext befasst sie sich auch mit individuellen Lernvoraussetzungen, digitalen Kompetenzen und Medien im Unterricht und künstlicher Intelligenz in der Schule.

Prof. Dr. Rebecca Lazarides, Professur für Schulpädagogik, Uni Potsdam

Jöran Muuß-Merholz: „Es wird behauptet, dass digitale Medien das Lernen einfacher machen. Oder individueller. Oder kreativer und vielfältiger. Oder sozial isolier-ter und kontrollierter. Tatsächlich kann all das passieren. Denn digitale Medien können als mächtige Verstärker funktionieren. Aber das passiert nicht von alleine und nicht automatisch in eine bestimmte Richtung. Es kommt darauf an, dass wir als Lehrkräfte, als Lernende, als Schule und als Gesellschaft wissen, was wir verstärken wollen – und was nicht.“ Jöran Muuß-Merholz ist Diplom-Pädagoge, Autor, Berater und Gründer der Hamburger Agentur „J&K – Jöran und Konsorten“. Mit einem kleinen Team arbeitet er an modernen Formen des Lernens, an modernen Medien und an den Schnittstellen von beidem. Insbesondere berät er Organisationen, wie sie digitale Medien sinnvoll für ihre Ziele in Sachen Bildung einsetzen können.

Jöran Muuß-Merholz: Agentur J&K

Als weitere Fachleute nahmen Dr. Heike Schaumburg vom Institut für Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Dr. Mathias Iffert, Direktor des Landesinstituts für Schule und Medien in Ludwigsfelde, an den Gesprächen teil.

Lehrkräfte aus dem Schuldienst Brandenburg stellten zudem die Anwendungen „bettermarks“, „Antolin“ und „ANTON“ vor, die über eine landesweite Nutzungslizenz von allen Schulen, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern kostenfrei verwendet werden können und zur Qualitätsverbesserung des Unterrichts beitragen. Erstmals erworben wurden die Landeslizenzen innerhalb des Programms „Aufholen nach Corona“. Für das Schuljahr 2023/24 hat das MBJS die Lizenzen verlängert. Für Erwerb und Verlängerung aller drei Landeslizenzen stellt das Land insgesamt 2,7 Millionen Euro zur Verfügung.

  • „bettermarks“: digitales, adaptives Lernprogramm für die Förderung mathematischer Kompetenzen (Jahrgangsstufen 4-13) mit mehr als 200.000 Mathe-Aufgaben passend zu 2.600 Lernzielen; einfache Nutzung ohne zusätzliche Registrierung, auch über die Schul-Cloud Brandenburg möglich. Derzeit nutzen 978 Brandenburger Lehrkräfte „bettermarks“.
  • „Antolin“: digitales Lehr-Lern-Programm zur Leseförderung (Jahrgangsstufe 1-10) mit Quizfragen zu mehr als 120.000 Kinder- und Jugendbüchern sowie Texten. Aktuell wird „Antolin“ von 167 Brandenburger Schulen genutzt.
  • „ANTON“: digitale Lern-App für die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Sachkunde, Deutsch als Zweitsprache, Biologie, Physik, Geschichte und Musik (Vorschule bis Abitur). Aktuell greifen 447 Brandenburger Schulen auf diese Lernangebote zu.

Die Schul-Cloud Brandenburg ist eine Onlineplattform, in die sich Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler mit einem Endgerät (PC, Laptop, Tablet, Smart-phone etc.) über einen Internetbrowser einloggen. 738 Schulen in Brandenburg nutzen die Schul-Cloud mittlerweile. Schülerinnen und Schüler können dort in Teams zusammenarbeiten, per Video und Chat kommunizieren, Aufgaben digital bearbeiten, Dateien ablegen und gemeinsam bearbeiten und Stundenpläne einse-hen. Lehrkräften bietet die Schul-Cloud die Möglichkeit, Unterricht vorzubereiten und durchzuführen. Hierfür steht ihnen beispielsweise der „Lernstore“ mit Materia-lien für den Unterricht zur Verfügung. Im Schul-Cloud-Verbund entwickelt Bran-denburg die Plattform gemeinsam mit Niedersachsen und Thüringen weiter.

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