IT- und Medienausstattung an Brandenburger Schulen verbessert

Digitaler Unterricht mit Smartboard © dpa

Die Ausstattung mit modernen Medien an Brandenburger Schulen hat sich weiter verbessert. Das ergab eine Umfrage des Bildungsministeriums (MBJS) an 719 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in öffentlicher Trägerschaft. Für die meisten Schulen haben digitale Lernformen einen hohen bis sehr hohen Stellenwert (74 Prozent; 2016/17: 66 Prozent), ins-besondere für berufliche Schulen (OSZ), Gymnasien, Gesamt- und Oberschulen. 

Für die Ausstattung der Schulen, also auch die IT- und Medienausstattung sind generell die Schulträger verantwortlich, bei öffentlichen Schulen sind das die Städte, Gemeinden und Landkreise. Die Umfrageergebnisse im Einzelnen[1]:

Computer
Nahezu alle Brandenburger Schulen in öffentlicher Trägerschaft verfügen über Computer für die pädagogische Nutzung im Unterricht (99,9 Prozent; (2016/17: 98,8 Prozent), insgesamt sind es 44.672 Computer (2016/17: 39.749 Computer). Mehr als ein Viertel der Geräte (rund 28 Prozent; 2016/17: 21,3 Prozent) ist jünger als zwei Jahre, knapp ein Drittel sind zwischen 2 und 5 Jahre alt (rund 30 Prozent). Die meisten Geräte werden raumgebunden eingesetzt (rund 68 Prozent), der Rest ist mobil verwendbar. Mehr als zwei Drittel der mobilen Geräte sind Notebooks (rund 71 Prozent), knapp ein Drittel Tablets (rund 30 Prozent). 

Computer-Schüler-Relation

Ein Rechner steht im Durchschnitt 5,3 Schülerinnen und Schüler zur Verfügung (2016/17: 5,9 Schülerinnen und Schülern). Die beste Relation gibt es an beruflichen Schulen und Förderschulen, hier „teilen“ sich 2,8 (2016/17: 2,9) bzw. 3,5 (2016/17: 3,4) Schülerinnen und Schüler einen Rechner. Damit setzt sich der positive Trend weiter fort: Haben sich im Schuljahr 2007/08 noch 10,2 Schülerinnen und Schüler einen Computer geteilt, waren es im Schuljahr 2018/19 nur noch 5,3 Schülerinnen und Schüler. 

W-LAN

Mehr als die Hälfte der Schulen hat schulische W-LAN-Netze eingerichtet (rund 58 Prozent; 2016/17: 46,8 Prozent).  Insgesamt sind in den 719 befragten Schulen fast 60 Prozent aller Unterrichtsräume an das LAN und rund 31 Prozent an das schulische W-LAN angebunden. 

Internetanbindung

Alle Brandenburger Schulen sind an das Internet angebunden. Der größte Teil schätzt seine Internetverbindung als „gut“ oder „sehr gut“ (rund 30 Prozent; 2016/17: 34,6 Prozent) oder zumindest „ausreichend“ (rund 35 Prozent, 2016/17: knapp 40 Prozent) ein. Als „schlecht“ bewertet gut ein Drittel (36 Prozent) seinen Anschluss. Insgesamt zeigt sich, dass größere Schulen tendenziell auch über leistungsfähigere Internetanschlüsse verfügen. 

Schulserver
Fast zwei Drittel der Schulen betreiben einen Schulserver (rund 66 Prozent). Über diesen besteht u.a. die Möglichkeit, wichtige Funktionalitäten der IT-Infrastruktur zentral zu realisieren. Hierzu zählt beispielsweise die Datensicherung, Filterung, Benutzerverwaltung, Clientsicherung, Softwareverteilung sowie der Internet-Zugang und Dateiaustausch. Selten sind die Schulserver für Schülerinnen und Schüler extern zugänglich. 

Präsentationstechnik

An den allermeisten Schulen gibt es Beamer (rund 92 Prozent; 2016/17: 94,6 Prozent) bzw. interaktive Whiteboards (rund 86 Prozent; 2016/17: 82,5 Prozent). Ein knappes Viertel der Schulen verfügt über zehn und mehr Geräte (rund 23 Prozent, 2016/17: rund 19 Prozent), weniger als ein Drittel der Schulen über jeweils nur ein oder kein interaktives Whiteboard (rund 30 Prozent; 2016/17 rund 37 Prozent).  

Nutzung digitaler Lernmedien

Fast ein Drittel der Schulen arbeitet mit Lernmanagementsystemen (rund 32 Prozent) und fast ein Viertel setzt digitale Schulbücher im Unterricht ein (23,4 Prozent), insbesondere Schulen mit Sekundarstufe II, bei Schulen mit mindestens 500 Schülerinnen und Schülern ist es mehr als die Hälfte mit Lernmanagementsystemen und etwa ein Drittel der Schulen mit digitalen Schulbüchern. Auch hier liegen die Schulen der Sekundarstufe II sowie größere Schulen vorn.

Mehr als 80 Prozent der Schulen nutzen digitale Lernmedien im Unterricht, darunter digitale Bücher und Arbeitsblätter, Filme, Hörspiele/Podcasts, Lernsoftware, Anwendungssoftware und Computerspiele. „Häufig“ eingesetzt werden beispielsweise Filme (fast 74 Prozent) sowie Lernsoftware (fast 50 Prozent), „seltener“ digitale Schulbücher sowie Hörspiele/Podcasts (je rund 23 Prozent).

Die Schulträger können ab September Mittel zur Förderung der digitalen Infrastruktur aus dem DigitalPakt Schule des Bundes beantragen. Brandenburg erhält insgesamt rund 151 Millionen Euro für allgemeinbildende und berufliche Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft. Hinzu kommt der Eigenanteil, den Land, Kommunen und freie Schulträger in Höhe von rund 16,7 Millionen Euro zu tragen haben. 

136 Millionen Euro davon sind für die Ausstattungsförderung der Schulen vorgesehen, beispielsweise für:

  • Dateninfrastrukturen für Schulgebäude/-gelände,
  • Serverlösungen,
  • schulisches W-LAN,
  • Aufbau schulischer digitaler Lehr-/Lerninfrastrukturen,
  • Anzeige- und Interaktionsgeräte (Whiteboards, Beamer), 
  • digitale Arbeitsgeräte (Messgeräte, Dokumentenkameras) sowie
  • schulgebundene mobile Endgeräte (Tablets, Laptops). 

Die Richtlinie zur Umsetzung des DigitalPakts Schule 2019 - 2024 wurde am 7. August 2019 veröffentlicht. Ab September können die Schulträger Anträge bei der ILB stellen. 


[1] Stichtag der Erhebung: 1.April 2019


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