EU-geförderte Projekte

Hinter der Abkürzung PraxisBO verbirgt sich die gemeinsame ESF+-Richtlinie zur Förderung der Entwicklung der Berufswahlkompetenz von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) und des Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg (MLUK). Die Förderung soll einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Berufswahlkompetenz und der sozialen Schlüsselkompetenzen junger Menschen leisten sowie zur Verbesserung ihrer schulischen Ergebnisse, zur Absenkung der Quote der Schulentlassenen ohne Abschluss sowie zur Erhöhung des Anteils höherwertiger Schulabschlüsse. Des Weiteren zielt das Förderprogramm darauf ab, die Ausbildungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu verbessern und Kooperationsbeziehungen zwischen den teilnehmenden Schulen und außerschulischen Akteuren zur Stärkung des Lebens- und Arbeitsweltbezuges auszubauen und zu verstetigen.

Die Förderung wird in drei Teilprojekten umgesetzt: Im Rahmen von zwei Teilprojekten werden von zwei Regionalpartnern Berufsorientierungsprojekte an Oberschulen, Gesamtschulen, Gymnasien und Schulen mit sonderpädagogischen Förderschwerpunkten in öffentlicher und freier Trägerschaft gefördert sowie Fortbildungen zur Beruflichen Orientierung für Schulleitungen und Lehrkräfte angeboten. Das dritte Teilprojekt zur Berufsorientierung in Zuständigkeit des MLUK widmet sich dem Schwerpunkt „Grüne Berufe und „Grüne Wirtschaft“.

Mit dem ESF+-Förderprogramm „Projekte Schule/Jugendhilfe 2030“ wird das Ziel verfolgt, für eine begrenzte Zahl von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 9 an Oberschulen und Gesamtschulen mit erheblichen schulischen und sozialen Problemlagen zusätzliche Unterstützungsangebote vorzuhalten. Mit Lerngruppen in gemeinsamer Verantwortung von Schule und Jugendhilfe soll verhindert werden, dass diese jungen Menschen in der Schule und an ihrer außerschulischen/familiären Lebenswirklichkeit scheitern. Die Lerngruppen werden in der Regel außerhalb des Schulstandorts eingerichtet und sollen zu einem erfolgreichen Abschluss der Jahrgangsstufe 9 führen. Die Förderung richtet sich an freie Trägerinnen bzw. Träger der Jugendhilfe, Jugendberufshilfe und Bildungsträgerinnen bzw. –träger.

Der „Türöffner“ ist eine ESF+-Richtlinie des MBJS zur Förderung von Lokalen Koordinierungsstellen an Oberstufenzentren (OSZ) im Land Brandenburg zur Optimierung des Übergangs von der Schule in den Beruf. Die Lokalen Koordinierungsstellen initiieren Maßnahmen am OSZ, die die berufliche Integration von Jugendlichen unterstützen sollen. Zu diesen Maßnahmen gehören sogenannte OSZ-Projekte, die das Ziel verfolgen, die sozialen und personalen Kompetenzen sowie die Ausbildungsfähigkeit von Auszubildenden in der Berufsschule und von Schülerinnen und Schülern in der Berufsfachschule am OSZ zu verbessern. Zudem zielt die Förderung auf mehr Transparenz in Bezug auf die regionalen Angebote am Übergang Schule – Beruf für Jugendlichen und für Betriebe. Außerdem sollen die Lokalen Koordinierungsstellen die Vernetzung regionaler Bildungs- und Beratungsangebote stärken und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf zu den richtigen Anlaufstellen lotsen. Gefördert werden Brandenburger Landkreise und kreisfreie Städte sowie ein Begleitprojekt zur Unterstützung der Lokalen Koordinierungsstellen (LOK).

Die Jugendfreiwilligendienste unterstützen den Einsatz von Freiwilligen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und im Sport sowie in den Bereichen Natur- und Umweltschutz sowie Kultur und Denkmalpflege. Im Rahmen der gemeinsamen Richtlinie des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK), des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) sowie des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) zur Förderung der Jugendfreiwilligendienste im Land Brandenburg aus dem Europäischen Sozialfonds Plus in der EU-Förderperiode 2021 - 2027 verantwortet das MBJS das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) in der Kinder- und Jugendhilfe sowie im Sport. Die Förderung zielt auf die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen und der Persönlichkeitsbildung der Teilnehmenden sowie auf die Verbesserung der Ausbildungs-, Berufs- und Studierfähigkeit junger Menschen ab.

Hinter dem ESF+-Förderprogramm „Berufspädagogische Maßnahmen der Jugendhilfe 2030“ verbergen sich die sogenannten Produktionsschulen. Diese arbeiten in betriebsähnlichen Strukturen, mit realen Aufträgen und Kundenkontakten, an denen die Lernprozesse ausgerichtet sind. Das berufspädagogische Angebot der Produktionsschulen richtet sich an junge Menschen, die aufgrund ihrer schwierigen Lebenssituationen ohne gezielte sozialpädagogische Hilfe keinen Zugang in eine berufliche Ausbildung oder in die Arbeitswelt finden würden. Ihnen werden arbeitsmarktrelevante und gesellschaftlich wichtige Schlüsselkompetenzen vermittelt, die den Einstieg in die schulische oder berufliche Bildung bzw. Ausbildung unterstützen oder überhaupt erst ermöglichen. Mit der Förderung werden die Jugendämter im Land Brandenburg bei der Finanzierung der Teilnahme von einzelnen jungen Menschen an einem Gruppenangebot der Jugendhilfe in einer Produktionsschule unterstützt.

Ein wesentlicher Gegenstand des ESF+-Förderprogramms „Alphabetisierung und Grundbildung 2023“ des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) und des Ministeriums der Justiz (MdJ) sind Bildungsmaßnahmen, die Erwachsenen Lese- und Schreibkompetenzen vermitteln und Grundbildungsdefizite ausgleichen. Die Kurse werden regelmäßig in Volkshochschulen und in Justizvollzugsanstalten, aber auch von freien Trägern angeboten. Daneben werden regionale Grundbildungszentren gefördert, deren Aufgabe die Unterstützung der Alphabetisierung und Grundbildung auf regionaler Ebene und die Akquise von Teilnehmenden für die Bildungsangebote ist.

Hallenbäder sind besonders energieintensive Sportstätten. Der Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) trägt somit unmittelbar zum Brandenburger Klimaschutzziel bei, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 auf 31,3 Millionen Tonnen und bis 2040 auf 5,4 Millionen Tonnen zu senken. Gefördert werden die Fachplanung und Baubegleitung, energieeffiziente Sanierung der Gebäudehülle, Erneuerung der technischen Gebäudehülle sowie die Sanierung von Schwimmbecken in Verbindung mit energieeffizienten Maßnahmen. Das Förderprogramm richtet sich an kommunale Träger von Hallenbädern im Land Brandenburg.

REACT-EU steht für „Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“ – Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas und ist das zweitgrößte Förderinstrument im Rahmen von NextGenerationEU.  

Die COVID-19-Pandemie mit ihren gravierenden negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und soziale Situation in allen Regionen Europas stellte Gesellschaft und Politik vor beispiellose Herausforderungen. Insbesondere die Schulschließungen aufgrund von Lockdowns führten zu eheblichen sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Belastungen. Betroffen waren in erster Linie die Eltern von Kindern und Jugendlichen, aber auch in der Wirtschaft und Verwaltung waren die Maßnahmen deutlich spürbar. Mit dem Ziel, das Infektionsgeschehen an Schulen einzudämmen und das Stattfinden von Präsenzunterricht abzusichern – und hier insbesondere die asymptomatischen Infektionen frühzeitig aufzudecken und durch Quarantäneregelungen erneute Schulschließungen vermeiden zu können – wurden flächendeckende, niedrigschwellige Testungen an Schulen angeordnet. Zu diesem Zweck hat das Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) in den Jahren 2021 und 2022 knapp 45 Millionen TestKits beschafft und an alle Schulen im Land Brandenburg verteilt (Stand September 2022).

Aus der EU-Aufbauhilfe REACT-EU zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie hat das Land Brandenburg in der Förderperiode 2014 – 2020 rund 20 Millionen Euro zur anteiligen Refinanzierung der Ausgaben erhalten. Die EU hat als Reaktion auf die Corona-Pandemie eine entsprechende Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung im Rahmen einer Änderung des Operationellen Programms EFRE des Landes Brandenburg ermöglicht. Auch aufgrund der Testpflicht konnte erreicht werden, dass das Schuljahr 2021/22 in den Schulen im Land Brandenburg im Wesentlichen im Präsenzunterricht ohne flächendeckende Schulschließungen stattfinden konnte.