Internationale Zusammenarbeit

Kinderkreis, Erde, bunt © Rudie, fotolia.com

Eine Vielzahl internationaler Kontakte und Aktivitäten haben sich im Bildungsbereich entwickelt, die durch das Bildungsministerium unterstützt, begleitet und gefördert werden. Brandenburger Schulen unterhalten Partnerschaften mit Einrichtungen in Europa, in Nord- und Südamerika, in Afrika und Asien. Die Verbesserung der Qualität und Effizienz schulischer und beruflicher Bildung, die Stärkung von lebenslangem Lernen und Mobilität, sowie die Förderung von Innovation, Kreativität und sozialem Austausch auf allen Ebenen der Bildung stehen im Mittelpunkt der Europäischen Bildungszusammenarbeit. Wichtig für die internationale Zusammenarbeit sind die Förderangebote der Europäischen Union. So stellt bspw. das Programm Erasmus+ einen wesentlichen Baustein für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport dar. Landesweit profitieren Brandenburger Schülerinnen und Schüler davon. In Austausch- und Entsendeprogrammen sowie in Fortbildungs- und Hospitationskursen gewinnen Lehrkräfte aus Brandenburg Einblicke in andere Bildungssysteme und erfahren neue Methoden, Inhalte und Strukturen. Lernenden und Lehrenden wird durch die internationale Zusammenarbeit, die das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport zu Bildungsbehörden in europäischen Regionen vor allem in Polen und in Frankreich pflegt, die Möglichkeit gegeben, internationale Bezüge auszubauen und zu vertiefen.

Besondere Bildungszusammenarbeit mit Polen

Die Kooperation mit Polen genießt unter den internationalen Beziehungen, die das Land Brandenburg pflegt, einen besonderen Stellenwert. Die grenzüberschreitende Arbeit in Kindertagesstätten, Schulen, Volkshochschulen, Jugendverbänden und Sportvereinen bestätigt die außergewöhnliche Rolle partnerschaftlicher Beziehungen zu den polnischen Nachbarn. Diese erstrecken sich auf sämtliche Bildungsinstanzen und äußern sich in Begegnungen und Austausch, in Kooperation und gemeinsamer Projektarbeit, in die Schülerinnen und Schüler wie auch Lehrkräfte eingebunden sind.

Das Interesse richtet sich dabei schwerpunktmäßig auf die unmittelbar an Brandenburg grenzenden Wojewodschaften Lubuskie (Lebuser Land) und Zachodniopomorskie (Westpommern). Verstärkt in den Fokus gerückt ist auch die Wojewodschaft Wielkopolskie (Großpolen) wegen der Attraktivität ihrer Hauptstadt Poznan. Hier bestehen regelmäßige grenzüberschreitende Arbeitskontakte auf behördlicher Ebene. Gemeinsame Projekte und Programme sollen insbesondere dazu beitragen, den Erwerb der Nachbarsprache zu unterstützen.

Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg hat in den zurückliegenden Jahren zielgerichtet und engagiert den Ausbau und die Verbesserung der Beziehungen in polnische Nachbarregionen betrieben. Ergebnis dieses Prozesses sind stabile und verlässliche Kommunikations- und Kooperationsstrukturen mit den Bildungskuratorien der Wojewodschaftsämter bzw. den Marschallämtern in den Wojewodschaften, aber auch mit dem Ministerium für Nationale Bildung der Republik Polen. Die Verfassung des Landes Brandenburg misst in ihren Grundsätzen der "Zusammenarbeit mit anderen Völkern, insbesondere mit dem polnischen Nachbarn" große Bedeutung bei. Das Brandenburgische Schulgesetz bestätigt diese herausgehobene Stellung. mit dem Satz: "Die Schule fördert die Bereitschaft zur friedlichen Zusammenarbeit mit den polnischen Nachbarn." (§ 4 (5)).

Gedenkstättenfahrten nach Polen

Dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport ist es ein wichtiges Anliegen, dass sich junge Menschen an historischen Orten mit dem Nationalsozialismus und den Folgen des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen. Fahrten von Schul- und Jugendgruppen an Gedenkorte in Polen stellen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Zivilcourage und politischer Mündigkeit junger Menschen dar. Entsprechende Schulfahrten zu Gedenkstätten, Museen und Gedenkorten in Polen werden mit Zuwendungen durch das Land Brandenburg über die Richtlinie Schulfahrten zu Gedenkstätten gefördert.

Europawoche an Schulen

Schulen können – im Rahmen der Rechts- und Verwaltungsvorschriften – ihre pädagogische, didaktische, fachliche und organisatorische Tätigkeit selbst zu bestimmen. Sie können sich ein eigenes Profil geben. Die besondere Förderung und Berücksichtigung des europäischen Gedankens in Schule und Unterricht bietet eine sinnvolle Möglichkeit der Profilbildung einer Schule.

Europawochen
Die Europawoche finden jährlich statt – in Verbindung mit dem Europatag der EU am 9. Mai – und werden von den Bundesländern, der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und der Bundesregierung gemeinsam durchgeführt. In denEuropawochen finden Workshops, Diskussionen, Lesungen, innovative Projekte zu europäischen Themen an Schulen statt. Die Europawochen sind eine Gelegenheit, möglichst vielgestaltig ins Gespräch zu kommen und darüber zu diskutieren, wie das künftige Europa aussehen, welche Aufgaben es übernehmen, welche Rolle es in der Welt spielen und welche Erwartungen es erfüllen soll. Die Gestaltung der Europawochen liegt in der Eigenverantwortung der jeweiligen Schule. In der Gestaltung und Organisation werden die Schulen durch Bildungsministerium unterstützt, das umfasst auch die Finanzierung der Veranstaltungen.

Schulpartnerschaften und Schüleraustausch

Schulpartnerschaften und Schüleraustausche sind eine wichtige Bereicherung des Schullebens –sowohl aus pädagogischer, als auch aus schulpolitischer Sicht. Sie motivieren zum Lernen, machen den Unterricht interessanter und können im Zusammenspiel mit anderen Faktoren zur Identitätsstiftung junger Menschen, zur Bereicherung ihres Lebensalltags, zur Ausprägung von Werten und Toleranz beitragen. Deshalb begleitet, unterstützt und fördert das Land Brandenburg Schulpartnerschaften sowie Begegnungen zwischen Schulklassen und Gruppen, aber auch den individuellen Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern. Es arbeitet dabei eng mit den Trägern und koordinierenden Institutionen, wie beispielsweise dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz (PAD der KMK), dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW), dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) sowie auch Stiftungen zusammen.

Die Koordinierung des Schüleraustausches nimmt landesweit das Staatliche Schulamt Cottbus wahr.

Kontakt
Simone Schüler
Telefon: 0355-4866502
E-Mail: Simone.Schueler@schulaemter.brandenburg.de

Deutsch-polnisches Schulbuch „Europa - Unsere Geschichte“

Das Schulbuch „Europa - Unsere Geschichte“ ist ein gemeinsames Projekt der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen. Gemeinsam wurde ein Schulbuch erstellt, das die europäische Geschichte aus deutsch-polnischer Perspektive betrachtet. Es ist ein weiterer Beitrag zur deutsch-polnischen Verständigung durch die gemeinsame Deutung und Wahrnehmung der europäischen Geschichte durch junge Deutsche und Polen.

Mit dem deutsch-polnischen Schulbuch „Europa – Unsere Geschichte“ ist ein – in deutscher und in polnischer Sprache textidentisches Werk – für den Unterricht im Fach Geschichte in Deutschland und in Polen entstanden. Es zeichnet sich unter anderem durch seinen binationalen Blickwinkel auf die europäische Geschichte aus, den deutsche und polnische Autorinnen gemeinsam entwickelt und dafür unterschiedliche Narrative aus beiden Ländern haben einfließen lassen.

Seine vier Bände widmen sich folgenden Themen und Inhalten:

  • Band 1: Ur-/ Frühgeschichte, Antike, Mittelalter
  • Band 2: Frühe Neuzeit bis zur Napoleonischen Epoche
  • Band 3: XIX Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs
  • Band 4: Vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zur Gegenwart

Für die politische Koordination und Förderung des Projekts waren auf deutscher Seite die Kultusministerkonferenz (KMK) unter Federführung des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg sowie das Auswärtige Amt verantwortlich. Mit der Sicherung der wissenschaftlichen Expertise an dem Projekt waren die Vorsitzenden der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission betraut. Die wissenschaftliche Koordination hatten das Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung in Braunschweig und das Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften inne. Realisiert wurde die deutsch-polnische Buchreihe durch den Verlag Eduversum GmbH in Kooperation mit dem polnischen Verlag Wydawnictwa Skolne i Pedagogiczne (WSiP).


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Heinrich-Mann-Allee 107 (Haus 1/1a)
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