Bildungsministerium und die Stadt Frankfurt (Oder) bauen polnische Sprachangebote aus

Schüler macht sich Notizen © Robert Kneschke, fotolia.com

Das brandenburgische Bildungsministerium und die Stadt Frankfurt (Oder) wollen die polnischen Sprachangebote in Schulen der Grenzstadt erweitern. In einem Letter of Intent bekräftigen beide Seiten ihre Absicht, hierfür weitere Angebote an Schulen mit dem Ziel zu schaffen, die polnische Sprache privat und zukünftig auch beruflich sicher nutzen zu können. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, um das Miteinander der Menschen in der Grenzregion zu stärken. 

Bildungsministerin Britta Ernst: „Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu Polen ist Herzensanliegen brandenburgischer Landespolitik. Das Erlernen der polnischen Sprache leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Deshalb wollen wir an Schulen in Frankfurt (Oder) über die bereits bestehenden Strukturen zum Spracherwerb hinaus verbindliche Strukturen mit vertiefenden Angeboten schaffen. Sie sollen sowohl in einfacher Form erfolgen, als auch interessierten und sprachlich begabten Schülerinnen und Schülern ermöglichen, von Schuleintritt bis Schulabschluss durchgehend Polnisch als Fremdsprache zu erlernen und bilingual in Sachfächern anzuwenden.“ 

Oberbürgermeister René Wilke: „Die europäische Doppelstadt Frankfurt (Oder)-Slubice gewinnt ihre Kraft im Austausch der Menschen miteinander. Der Bildungsstandort deckt schon heute die Bedürfnisse von der Kita bis zur Europa-Universität Viadrina ab. Mit bilingualem Unterricht wollen wir künftig das Miteinander von Deutschen und Polen weiter stärken sowie der Bildung hier, im Herzen Europas, ein eigenes, unverwechselbares Profil verleihen. Die nun bekräftigte Absicht der Landesregierung, hierbei an unserer Seite zu stehen, bestärkt uns darin.“ 

Am Projekt „Nachbarschaftssprache“ beteiligen sich die Frankfurter „Astrid-Lindgren-Grundschule“ sowie die Grundschule „Am Mühlenfließ“. Die Schülerinnen und Schüler dieser Schulen begegnen in einfacher Form der polnischen Sprache und beschäftigen sich mit der Kultur des Nachbarlandes. Das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) wird gemeinsam mit den Akteuren der Schulen und dem MBJS ein Curriculum „Nachbarschaftssprache“ entwickeln, das zum Schuljahr 2020/21 erstmals umgesetzt werden soll. 

In einem zweiten Projekt wurden die Frankfurter Grundschule Mitte und das Karl-Liebknecht-Gymnasium für die Umsetzung eines Schulversuchs zum Aufbau von „bilingualen Bildungsangeboten“ gewonnen. Ziel des Schulversuchs ist es, ein Angebot zu etablieren, das interessierte Schülerinnen und Schüler befähigt, vom Eintritt in die Schule bis zum Erreichen der allgemeinen Hochschulreife durchgehend Polnisch als Fremdsprache erlernen zu können. Unter Federführung des MBJS und unter Beteiligung der Stadt Frankfurt (Oder) und des Staatlichen Schulamtes Frankfurt (Oder) sowie der beiden benannten Schulen wird ein Konzept zur Durchführung des Schulversuchs erarbeitet; er soll zum Schuljahr 2020/21 beginnen.


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