Polnisch stärken – mehr Angebote in Schulen in Frankfurt (Oder) schaffen

Ein Mädchen meldet sich im Unterricht © dpa

Zahlreiche Kinder und Jugendliche wachsen in Frankfurt (Oder) bereits mit beiden Sprachen – Deutsch und Polnisch – auf, in Familien, Kitas und Schulen. Künftig sollen in der Grenzstadt Frankfurt (Oder) weitere, vertiefende Polnisch-Sprachangebote für Schülerinnen und Schüler geschaffen werden. Eine entsprechende Absichtserklärung haben Bildungsstaatssekretär Thomas Drescher und Frankfurts Oberbürgermeister René Wilke heute Mittag im Rathaus von Frankfurt (Oder) unterzeichnet.

Bildungsstaatssekretär Thomas Drescher: „Die moderne globalisierte Lebenswelt erfordert vielfältige Sprachkenntnisse und eine damit verbundene Weltoffenheit. Wir wollen die sprachliche und die interkulturelle Erfahrung der Schülerinnen und Schüler fördern und durch authentische deutsch-polnische Begegnungen bereichern.“

René Wilke, Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder): „Die europäische Doppelstadt Frankfurt (Oder)-Słubice gewinnt ihre Kraft im Austausch der Menschen miteinander. Der Bildungsstandort deckt schon heute die Bedürfnisse von der Kita bis zur Europa-Universität Viadrina ab. Mit bilingualem Unterricht wollen wir künftig das Miteinander von Deutschen und Polen weiter stärken sowie der Bildung hier, im Herzen Europas, ein eigenes, unverwechselbares Profil verleihen. Die nun bekräftigte Absicht der Landesregierung, hierbei an unserer Seite zu stehen, bestärkt uns darin.“ 

Geplant sind:
1. Programm „Nachbarsprache“ an Grundschulen

Die Schülerinnen und Schüler begegnen in einfacher Form der Sprache und Kultur unseres Nachbarlandes Polen. Im aktuellen Schuljahr 2019/20 beteiligen sich die Frankfurter Grundschulen „Astrid Lindgren“ und „Am Mühlenfließ“ am Aufbau und der Umsetzung an dem Projekt.

Für das Schuljahr 2020/21 besteht für weitere Grundschulen der Stadt Frankfurt (Oder) die Möglichkeit, ihr Interesse an der Beteiligung am Nachbarsprachen-Konzept zu bekunden. An den Grundschulen, die das Nachbarsprachen-Konzept dann tatsächlich umsetzen, werden ab den Schuljahr 2020/21 alle Schülerinnen und Schüler mit Beginn der ersten Klasse bis zur Jahrgangsstufe 6 wöchentlich eine Stunde in Polnisch unterrichtet. Dafür wird das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) beauftragt, gemeinsam mit den Schulen ein Curriculum „Nachbarsprache“ zu entwickeln. Zum Schuljahr 2020/21 soll es erstmals angewendet werden. Dann können die Schülerinnen und Schüler das Sprachniveau C erreichen. 

2. Aufbau bilingualer Unterrichtsangebote an einer Grund- und an einer weiterführenden Schule

Ein Angebot für interessierte Schülerinnen und Schüler vom Eintritt in die Schule bis zum Erreichen der allgemeinen Hochschulreife, das in Form bilingualen deutsch-polnischen Unterrichts das Sprach- und Sachfach-Lernen miteinander verknüpft. Dafür wurden in Frankfurt (Oder) modellhaft die Grundschule Mitte und das Karl-Liebknecht-Gymnasium gewonnen, die sich dieser Herausforderung stellen und Projekte und Unterricht in der polnischen Sprache umsetzen wollen. Der Schulversuch soll zum Schuljahr 2020/21 beginnen, vorher wird unter Federführung des Bildungsministeriums (MBJS) eine Konzeption dafür erarbeitet. 

Zudem wird die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen aus den grenznahen Gemeinden der Republik Polen an Grund- und weiterführenden Schulen der Stadt Frankfurt (Oder) nach Maßgabe freier Kapazitäten und in enger Abstimmung mit dem zuständigen Staatlichen Schulamt Frankfurt (Oder) begrüßt. 


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