Initiative Bildungsketten wird verlängert

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Für einen reibungslosen Übergang in die Berufswelt: „Initiative Bildungsketten“ vom Bund, dem Land Brandenburg und der Bundesagentur für Arbeit wird verlängert und mit rund 13,7 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt gefördert. Junge Menschen in Brandenburg werden beim Übergang von der Schule zum Beruf weiterhin vom Bund, dem Land Brandenburg und der Bundesagentur für Arbeit unterstützt. Die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“ wird bis 2026 fortgesetzt. Hierzu haben die Partner eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.

Für die „Initiative Bildungsketten“ stellt der Bund dem Land Brandenburg im Förderzeitraum 2021-2026 insgesamt rund 13,7 Millionen Euro zur Verfügung. Das Land Brandenburg beteiligt sich mit Haushaltsmitteln in Höhe von etwa 1,8 Millionen Euro während der Gesamtlaufzeit anteilig, gemäß der Förderphilosophie „Prävention statt Reparatur“. Bund und Land werden dabei durch mehrere Ministerien, die Bundesagentur für Arbeit durch die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg vertreten.

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung: „Mit der Bildungsketten-Vereinbarung schaffen wir ein einheitliches und verbindliches System für die berufliche Orientierung und den Übergang in die Berufsausbildung. Dazu bündeln wir die Kräfte von Bund und Land. Dies ist ein weiterer Schritt, um Jugendlichen die Berufswahl leichter zu machen. Dabei ist mir besonders wichtig, dass junge Menschen individuell ihre Stärken ermitteln können. Mit der flächendeckenden Wirkung dieser Maßnahme hängt es dann auch nicht mehr vom Zufall ab, ob ein junger Mensch Zugang zu einer Berufsorientierungsmaßnahme erhält oder nicht. Ich freue mich, dass mit dieser Vereinbarung das Land Brandenburg seine Beteiligung an der Initiative Bildungsketten vertieft und ausbaut. Damit verbinde ich auch die Hoffnung auf eine weitere Dynamik in der Kooperation von Bund und Land.“

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales: „Bei der ‚Initiative Bildungsketten‘ arbeiten Bund, Länder und die Bundesagentur für Arbeit Hand in Hand, um jungen Menschen einen guten Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Die gemeinsame Unterstützung ist gerade in diesen schwierigen Zeiten wichtig, damit junge Menschen auch in Zukunft ihre Perspektive in einer betrieblichen Berufsausbildung sehen. Diese Fachkräfte sind unsere Zukunft. Ich freue mich daher sehr über den Abschluss der neuen Bildungsketten-Vereinbarung mit Brandenburg. Außerdem rufe ich die Arbeitgeber auf, unsere Ausbildungsprämie in Anspruch zu nehmen, mit der wir die betriebliche Ausbildung in der Corona-Pandemie gezielt unterstützen.“

Britta Ernst, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg: „Der Übergang von der Schule in den Beruf ist für viele junge Menschen eine große Herausforderung. Mit der ‚Initiative Bildungsketten‘ werden junge Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben begleitet, damit dieser möglichst reibungslos gestaltet werden kann. Damit leistet die Vereinbarung auch einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Land Brandenburg.“

Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg: „Mit der neuen Bildungsketten-Vereinbarung haben wir einen umfangreichen Instrumentenkatalog abgestimmt, der junge Menschen vor, aber auch während der Ausbildung bedarfsgerecht begleitet. Durch das Landesprogramm ‚Assistierte Ausbildung Brandenburg‘, die Landesstelle KAUSA Brandenburg für Ausbildung und Migration sowie das länderübergreifende Projekt Queraufstieg wollen wir alle Potenziale für den Ausbildungsmarkt heben. Jeder ausbildungsinteressierte Jugendliche erhält in Brandenburg ein Ausbildungsplatzangebot und kann auf unsere Unterstützung setzen!“

Ursula Nonnemacher, Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg: „Für eine auf Inklusion und die Integration von Zugewanderten zielende Berufsorientierung stellt sich die Aufgabe, die unterschiedlichen Lebenslagen von jungen Menschen im Zuge der individuellen Berufsplanung zu berücksichtigen. Mit der Initiative Bildungsketten‘ werden den jungen Menschen die besten Optionen zur Entwicklung der individuellen Berufswahlkompetenz angeboten. Hervorzuheben ist, dass die Potenzialanalyse mit der aktuellen Vereinbarung Schülerinnen und Schülern mit weiteren sonderpädagogischen Förderschwerpunkten angeboten wird.“

Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg: „Die einzelnen Elemente der Bildungsketten sind aufeinander abgestimmt und können auch als einzelne Module genutzt werden. Im Mittelpunkt stehen stets die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes Arbeitsleben. Die Jugendberufsagenturen, Arbeitsagenturen und Jobcenter im Land Brandenburg unterstützen und vermitteln entlang der gesamten Bildungskette und auch bei der Suche nach dem Anschlussjob an die Ausbildung.“

Die von den Partnern gemeinsam vereinbarten Maßnahmen adressieren unterschiedliche Abschnitte der Bildungskette bzw. Bildungsbiographie junger Menschen und knüpfen an die guten Erfahrungen aus der ersten Förderperiode an. So werden unter anderem die erfolgreich etablierten Instrumente Potenzialanalyse sowie Praxislernen weiterhin unterstützt und auf zusätzliche Schulformen ausgeweitet.

Die Potenzialanalyse ist ein handlungsorientiertes Kompetenzfeststellungsverfahren, das junge Menschen bei der Entdeckung verborgener Talente und persönlicher Interessen unterstützt. Das Instrument bildet für alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 den Startpunkt des persönlichen Berufsorientierungsprozesses. Der Bund finanziert seit 2016 die Umsetzung der Potenzialanalyse an den weiterführenden allgemeinbildenden Schulen und an den Schulen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“ im Land Brandenburg. Im Zuge der Fortsetzung der „Initiative Bildungsketten“ wird die Förderung der trägergestützten Praxisphase der Potenzialanalyse auf Schulen mit den sonderpädagogischen Förderschwerpunkten „Hören“ und „körperlich-motorische Entwicklung“ ausgeweitet. Zudem wird die für die Koordinierung, Begleitung und Qualitätssicherung der Maßnahme zuständige Projektstelle Potenzialanalyse Brandenburg weiterhin gefördert (angesiedelt bei kobra.net).

Mit dem Praxislernen gibt es in Brandenburg ein Unterrichtskonzept, das die praktische Tätigkeit in realen Lebens- und Arbeitssituationen mit dem schulischen Lernen verbindet. Bislang ist das „Praxislernen in Betrieben“ an 67 Oberschulen, 16 Gesamtschulen und 28 Schulen mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“ in öffentlicher und freier Trägerschaft eingeführt worden. Neben dem bedarfsgerechten Ausbau des Praxislernens an diesen Schulen soll das Unterrichtskonzept ab 2021 auch an Gymnasien eingeführt werden. Im Rahmen der „Initiative Bildungsketten“ 2021-2026 wird die Förderung der beim Netzwerk Zukunft. Schule und Wirtschaft für Brandenburg e. V. angesiedelten Koordinierungsstelle Praxislernen fortgeführt. Diese begleitet und unterstützt interessierte bzw. teilnehmende Schulen qualifiziert bei der Planung, Umsetzung und Nachbereitung des Praxislernens.

Neben den bewährten Maßnahmen sollen im Zuge der Fortsetzung der „Initiative Bildungsketten“ folgende Instrumente weiterentwickelt bzw. gefördert werden:

  • Um den Berufsorientierungsprozess für Schülerinnen und Schüler ohne Ausbildungsplatz an Oberstufenzentren bedarfsorientiert fortzuführen, braucht es positive Impulse. Aus diesem Grund soll die Potenzialanalyse nach einer zielgruppengerechten und qualitativen Anpassung künftig auch in den Bildungsgängen Berufsfachschule Grundbildung (BFS-G) und Berufsfachschule Grundbildung Plus (BFS-G Plus) angeboten werden.
  • Durch den vorrangig demografisch bedingten Fachkräftemangel in unterschiedlichen Branchen und die damit verbundenen Herausforderungen bei der Besetzung freier Ausbildungsplätze gerät auch die Gruppe der Studienabbrecher und Studienabbrecherinnen zunehmend ins Blickfeld. Sie wissen häufig nur wenig über Karrierewege in der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie über bestehende Anlauf- und Beratungsstellen. Mit dem länderübergreifenden Projekt „Queraufstieg“ wird in Berlin, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg daher ein Beratungsnetzwerk etabliert. Zudem werden der Austausch und Transfer von guter Praxis gefördert sowie berufliche Perspektiven durch zielgruppengerechte Informations- und Unterstützungsangebote vermittelt.

Die „Initiative Bildungsketten“ trägt dazu bei, die Förderinstrumente von Bund, Bundesagentur für Arbeit und Ländern besser miteinander zu verzahnen. Auf dieser Grundlage treffen die Akteurinnen und Akteure landesspezifische Vereinbarungen zum Übergang Schule-Beruf im Interesse der Schülerinnen und Schüler sowie der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.


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