Bildung, Jugend und Sport im digitalen Wandel

Lehrerin erklärt am Laptopdem Schüler die Schularbeiten

Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) legt eine Digitalisierungsstrategie für die Bereiche Bildung, Jugend und Sport vor. Bildungsministerin Britta Ernst hat sie heute im Potsdamer Landtag den Abgeordneten im Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport vorgestellt.

Bildungsministerin Britta Ernst: „Die Digitalisierung bestimmt viele Bereiche unseres Lebens und verändert sie kontinuierlich, Berufsbilder und Tätigkeitsfelder unterliegen einem stetigen Wandel und die Qualifikationen sowie Bildungsinhalte müssen stetig angepasst und neu gedacht werden. Ich freue mich sehr, dass wir – nach intensiven Diskussionen mit zahlreichen Expertinnen und Experten –  jetzt ein umfassendes Leitbild zur Digitalisierung in Bildungseinrichtungen vorlegen können.“

Ziel ist es, Menschen jeden Alters die Teilhabe in einer zunehmend digitalen Gesellschaft zu ermöglichen. Die vorliegende Strategie soll den Weg dorthin aufzeigen und einen Orientierungsrahmen für dieses Ziel geben. Die Transformation betrifft dabei alle Bereiche des Brandenburger Bildungssystems sowie der Verwaltung selbst.

Die Strategie gibt einen Überblick über zahlreiche digitalen Vorhaben, beginnend mit dem Aufbau einer verlässlichen digitalen Infrastruktur und der technischen Ausstattung in allen Bildungseinrichtungen, der Etablierung von digitalem Lehren und Lernen sowie Medienbildung und der damit verbundenen Qualifizierung der Pädagoginnen und Pädagogen. Auf Basis der bildungspolitischen Herausforderungen und nach Maßgabe der verfügbaren Mittel wurden für die nächsten Jahre folgende zentrale Ziele, Handlungsfelder und Querschnittsaufgaben definiert:

1. Didaktisch-methodischer Wandel im Rahmen der digitalen Transformation
Die Qualität von Lehr- und Lernprozessen soll verbessert werden, indem z. B. digitale Lehr- und Lernformate mit analogen Formaten verknüpft und in das alltägliche Lehr-Lern-Geschehen integriert werden. Der Einsatz digitaler Instrumente, Lernplattformen und Medien bietet die Chance, der größer werdenden Heterogenität der Schülerschaft zu begegnen und jede bzw. jeden Einzelnen gezielt anzusprechen. Dazu dient u.a. die Schulcloud Brandenburg, an die bereits über 680 Schulen angeschlossen sind.

2. Qualifizierte Pädagogen für die Herausforderungen in der digitalen Welt
Lehrkräfte sollen – in Kooperation mit Bildungseinrichtungen und Hochschulen –gezielt für die digitale Lehre sowie im Umgang mit Medien geschult und ihre digitalen Kompetenzen gestärkt werden. Neben eher technisch orientierten, medienpädagogischen Angeboten sind auch fachdidaktische Fortbildungsprogramme geplant. 

3. Infrastruktur und technische Ausstattung
Grundvoraussetzung für das digitale Lehren und Lernen sind eine gute IT-Infrastruktur und die entsprechende technische Ausstattung, schnelles Internet und Breitbandausbau. Das MBJS strebt eine Kostensenkung für die Internetanbindung von Schulen sowie eine optimale Ausnutzung der verfügbaren Breitbandgeschwindigkeiten durch die Schulträger an. Um das Digitalisierungsniveau an Schulen finanziell sicher zu stellen und weiterzuentwickeln, braucht es die Zusammenarbeit mit den Kommunen als Schulträger.

4. Digitalisierungsthemen in außerschulischen Einrichtungen
Kinder und Jugendliche sollen befähigt werden, ihre eigene Mediennutzung kritisch zu reflektieren, Medien zielgerichtet und sozial verantwortlich zu nutzen. Dafür werden u. a. mobile Angebote der medienpädagogischen Bildungsarbeit in ländlichen Räumen geschaffen und Angebote wie „Medienkompetenz stärkt Brandenburg“ unterstützt.

5. Kompetente Gesellschaft: digitalen Kompetenzen ein Leben lang

In einer im stärker digitalisierten Welt leisten Angebote der digitalen Grundbildung einen Beitrag zur Sicherung der Teilhabe. Dazu gehören Weiterbildungen zum Umgang mit digitalen Medien und Geräten, zur Einordnung von Online-Quellen oder Kurse zum Einsatz digitaler Instrumente für zivilgesellschaftliches Engagement. Neue Zielgruppen sollen erreicht, Lehr- und Lernangebote räumlich und zeitlich flexibler gestaltet und das Kursangebot insgesamt erweitert werden.

6. Digitalisierung im Bereich Sport
Digitalisierung verändert auch den Sport: hochmoderne Technologien messen und überwachen Leistungen von Sportlerinnen und Sportlern, um sie weiter zu verbessern, Trainingsauswertungen und Bewegungsanalysen sind Instrumente der Trainings- und Wettkampfsteuerung. Den Schulen stehen in der Schul-Cloud Brandenburg Programme zur Verfügung, um die Bewegungsförderung der Schülerinnen und Schüler im Distanzlernen zu unterstützen.

7. Onlinezugangsgesetz und E-Government
Verwaltungsleistungen müssen bis spätestens 2022 auch digital angeboten werden, wie beispielsweise die Kita-Datenbank, die Datenbank der Einrichtungsaufsicht der Hilfen zur Erziehung, die Erteilung der staatlichen Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen oder die Beantragung von Leistungen gemäß Unterhaltsvorschussgesetz. Die Schulaufsicht in den staatlichen Schulämtern sowie die Akteure in den Schulen sollen befähigt werden, Leistungs-, Qualitäts- und Prozessdaten für ein systematisches Monitoring zu nutzen. Und Schulen sollen befähigt werden, ihre Datenbestände zu nutzen, um eigene Analysen durchführen zu können.

Digitalisierung muss als gemeinsame Gestaltungsaufgabe verschiedener Akteure verstanden werden. Daher hat das MBJS zu Beginn des Jahres einen ersten Entwurf der Digitalisierungsstrategie vorgelegt und ihn in drei Fachgesprächen mit Expertinnen und Experten diskutiert, die Themen: „Qualität und guter Unterricht“, „Lehrkräftebildung“ und „Verhältnis innere und äußere Schulangelegenheit – Kooperation zwischen Land und Kommunen in Brandenburg“. Die Ergebnisse dieser Beratungen sind in die nun vorgelegte Strategie eingeflossen. Die Strategie soll stetig weiterentwickelt werden, um dem permanenten Wandel der digitalen Welt gerecht zu werden.


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