Erstes Jahr bilinguales Polnisch Pilotprojekt in Frankfurt (Oder) erfolgreich abgeschlossen

Kinder halten ein Schild mit der Aufschrift bilingual education.

Im Schuljahr 2021/22 startete an zwei Schulen in Frankfurt (Oder) der bilinguale Zweig deutsch-polnisch. Schülerinnen und Schüler der Grundschule Mitte und des Karl-Liebknecht-Gymnasiums erhalten seitdem verstärkt Unterricht in Polnisch. Mit dem letzten Schultag ist das erste Schuljahr des Pilotprojekts erfolgreich zu Ende gegangen. Alle Schülerinnen und Schüler setzen ihre Sprachausbildung im bilingualen Zweig fort.

Bildungsstaatssekretär Steffen Freiberg: „Bilingualer Unterricht leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Mehrsprachigkeit, für fachübergreifendes Arbeiten und interkulturelles Lernen. Das ist insbesondere in Grenzregionen ein wichtiges Anliegen. Denn Doppel-Städte wie Frankfurt (Oder)-Słubice leben von einer breit getragenen Zusammenarbeit und Verflechtungen in unterschiedlichen Bereichen. Die Stärkung des nachbarlichen Verhältnisses zu Polen ist ein Herzensanliegen der Brandenburgischen Landespolitik. Daher freue ich mich, dass das bilinguale Schulprojekt so erfolgreich angelaufen ist. Es ist ein gutes Angebot um die Sprache unserer polnischen Freunde für Schülerinnen und Schüler noch zugänglicher zu machen. Eine Bereicherung für alle Beteiligten!“

Um die deutsch-polnischen Beziehungen in den Grenzregionen Brandenburgs zu stärken, startete im Schuljahr 2021/22 an zwei Schulen in Frankfurt (Oder) ein bilinguales Schulprojekt. Der Schwerpunkt der Sprachausbildung liegt auf dem Polnischen. Die Sprache wird von der Einschulung bis zum Schulabschluss gleichrangig neben dem Deutschen als Unterrichtssprache genutzt.

18 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Mitte und 47 des Karl-Liebknecht Gymnasium haben sich im vergangenen Schuljahr für den bilingualen Sprachenzweig deutsch-polnisch entschieden. Dafür wurde in der Grundschule Mitte eine bilinguale Klasse in der Jahrgangsstufe 1 eingerichtet. Am Karl-Liebknecht-Gymnasium wurden zwei Projektklassen in der Jahrgangsstufe 7 ins Leben gerufen. Hier erhalten Schülerinnen und Schüler je nach Vorkenntnisse Polnischunterricht auf drei unterschiedlichen Niveaustufen: Beginner, Fortgeschrittene und Experten.

Für den Sprachunterricht sind wöchentlich vier bis sechs Schulstunden vorgesehen. Schülerinnen und Schüler, deren Polnischkenntnisse weit fortgeschritten sind, werden bereits ab dem Schuljahr 2022/23 Sachunterricht in polnischer Sprache erhalten. In Jahrgangsstufe 8 werden Musik und Kunst auf Polnisch unterrichtet. In Jahrgangsstufe 9 soll als drittes Fach Geschichte dazukommen. Geplant ist, den bilingualen Unterricht in den Sachfächern in der Oberstufe weiterzuführen. Schülerinnen und Schüler haben dann auch die Möglichkeit, die Abiturprüfung in diesen Fächern auf Polnisch abzulegen.

Das Pilotprojekt läuft noch bis zum 31. Juli 2027. Nach einer Auswertung soll geprüft werden, ob das Projekt verstetigt und auf andere Regionen in Brandenburg ausgeweitet wird.

Sprachniveau des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER)

Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen des bilingualen Zweigs der Grundschule Mitte Polnisch lernen und als Fremdsprache bis zum Abitur fortsetzen, erreichen ein C1- oder C2-Sprachenniveau nach dem GER. Das entspricht Sprachkenntnissen auf muttersprachlichen Niveau.

Schülerinnen und Schüler des Karl-Liebknecht-Gymnasiums, die Polnisch bis zum Abitur bilingual fortführen, erreichen das B2-Sprachniveau des GER. Das entspricht Sprachkenntnissen auf einem verhandlungssicheren Niveau.


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