Rat für Mehrsprachigkeit hat Vorsitz gewählt
Der „Rat für Mehrsprachigkeit im Land Brandenburg“ hat Prof. Dr. Schroeder von der Universität Potsdam für die kommenden zwei Jahre zu seinem Vorsitzenden gewählt.
Der Rat wurde im Mai 2023 ins Leben gerufen. Er sieht seine zentrale Rolle darin, die Umsetzung des „Mehrsprachigkeitskonzepts – Bestandsaufnahme und strategische Weiterentwicklung der Sprachenvielfalt im Bildungssystem im Land Brandenburg“ zu unterstützen, zu evaluieren und wenn nötig nachzusteuern. Dazu kooperieren Vertreterinnen und Vertreter aus Theorie und Praxis. Sie kommen aus der akademischen Forschung und Lehre, von einschlägigen Vereinen, Verbänden, kommunalen Einrichtungen der Regional-, Minderheiten- und Nachbarsprachen, aus dem Elementarbereich, von den brandenburgischen Lehrkräfteverbänden, der Erwachsenenbildung, dem Landesintegrationsbeirat, den Industrie-, Handels- und Handwerkskammern, den Euroregionen, dem Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) und verschiedenen Ministerien. Im Rat werden Herausforderungen und Probleme beim Ausbau der Mehrsprachigkeit identifiziert, Lösungsansätze erarbeitet und in Form von Empfehlungen gesichert.
Jede Ratssitzung ist mit einem besonderen Thema befasst. Im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung standen die weiteren Bemühungen der Landesregierung in enger Kooperation mit dem Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg e. V. zum Erhalt und zur Pflege des Niederdeutschen.
Am 7. November hat der Rat aus seiner Mitte Prof. Dr. Schroeder von der Universität Potsdam zum Vorsitzenden gewählt. Er hat seit dem Wintersemester 2007/08 die Professur für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Potsdam inne und setzt sich für eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Mehrsprachigkeit in allen Aspekten in Lehre, Forschung und Forschungstransfer ein, ist Mitbegründer des „Zentrums für Sprache, Variation und Mehrsprachigkeit“ an der Universität Potsdam und war intensiv an der Entwicklung des Mehrsprachigkeitskonzepts beteiligt.
Als Stellvertretungen wurden gewählt: Prof. Dr. Reimann von der Humboldt Universität zu Berlin, Vorsitzender des Gesamtverbandes „Moderne Fremdsprachen“ sowie Delia Münch, bildungspolitische Sprecherin des „Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden im Land Brandenburg“.
Das „Mehrsprachigkeitskonzept – Bestandsaufnahme und strategische Weiterentwicklung der Sprachenvielfalt im Bildungssystem im Land Brandenburg“ wurde in Erfüllung eines Auftrags aus dem Koalitionsvertrag und des entsprechenden Landtagsbeschlusses federführend durch das Bildungsministerium (MBJS) erarbeitet. Der Erarbeitungsprozess war u. a. gekennzeichnet von kompetenter wissenschaftlicher Begleitung, einem breiten Beteiligungsprozess, der besonderen Fokussierung auf Regional-, Minderheiten- und Nachbarsprachen sowie der Einbeziehung aller Bildungsbereiche. Innerhalb kurzer Zeit ist ein Konzept entstanden, das die im Land Brandenburg gesprochenen Sprachen zusammenfasst und mit Hilfe von kurz-, mittel- und langfristigen Handlungsempfehlungen darstellt, wie Mehrsprachigkeit in Brandenburg ausgebaut werden kann. Damit bekennt sich die Landesregierung zum Ziel der Europäischen Union, dass jede EU-Bürgerin und jeder EU-Bürger neben der Erstsprache zwei weitere Sprachen erlernen bzw. ausbauen soll, zu denen auch Nachbar-, Regional- und Minderheitensprachen gehören.