Sportland Brandenburg: Knapp 60 Millionen Euro für Sportförderung – Vereinsmitgliedschaften auf Rekordhoch

Kanuten auf dem Wasser beim Wettkampf

Vom Schulprojekt bis zum Olympiagold, vom Sportplatzbau bis zu den Special Olympics: Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) hat in den Jahren 2022 und 2023 Vereine, Projekte und die Nachwuchsarbeit im Breiten- und im Leistungssport mit insgesamt 59,3 Millionen Euro unterstützt. Wie vielfältig die Unterstützung der brandenburgischen Sportlandschaft ist, zeigt der Sportförderbericht, den Sportminister Steffen Freiberg heute im Kabinett vorgestellt hat.

Freiberg: „Brandenburg ist Sportland. Sport trägt zu einem gesünderen Lebensstil bei und erfüllt viele wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Er schafft Gemeinschaft und Zusammenhalt, fördert soziale Integration und überwindet kulturelle und sprachliche Grenzen. Das war in den vergangenen zwei Jahren besonders wichtig. Die Corona-Pandemie und die hohen Energiepreise haben die Sportvereine sehr belastet. Die Landesregierung hat ihnen nach Kräften beigestanden. Der Erfolg dieser Unterstützung lässt sich auch an den gestiegenen Mitgliederzahlen der Vereine ablesen. Ich danke allen, die sich meistens ehrenamtlich im und für den Sport engagieren, für ihre wertvolle Arbeit.“  

Besonderheiten im Berichtszeitraum
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren im Jahr 2022 noch spürbar: Ein eingeschränkter Trainings- und Wettkampfbetrieb und große Anstrengungen für Hygieneschutzkonzepte belasteten die Vereine. Auf Antrag des Landessportbundes Brandenburg stellte das MBJS im Jahr 2022 mehr als 2,7 Millionen Euro aus dem Rettungsschirm Corona zur Abmilderung finanzieller Belastungen zur Verfügung (acht Euro je Vereinsmitglied). Über das gemeinsame Bund-Länder-Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ wurden Schwimmkurse und das Projekt „Kinder in Bewegung“ gefördert, um Bewegungsrückstände auszugleichen.

Mit Blick auf die „Special Olympics – World Games 2023“ in Berlin hatte sich 2021 der Landesverband Special Olympics Deutschland in Brandenburg gegründet. Das MBJS unterstützte ihn bei den Vorbereitungen für eines der größten Sportereignisse in Deutschland mit insgesamt 58.000 Euro in beiden Berichtsjahren. Damit hat der Sport für Menschen mit geistiger und Mehrfachbehinderung einen wichtigen Impuls und große öffentliche Anerkennung erhalten.

Sportförderung 2022-2023 im Überblick
Der größte Partner für das MBJS ist der Landessportbund (LSB). Ihm gehören 56 Landesfachverbände, 18 Kreis- und Stadtsportbünde und rund 3.000 Turn- und Sportvereine sowie zehn Verbände und Vereine mit besonderer Aufgabenstellung an. Der organisierte Sport trägt dazu bei, dass die Zahl der Sportlerinnen und Sportler in Brandenburg wächst. Die Zahl der Mitglieder in den LSB-Mitgliedsvereinen ist von 345.219 (1. Januar 2022) über 361.829 (1. Januar 2023) auf 381.437 am 1. Januar 2024 gestiegen. Knapp 15 Prozent aller Brandenburgerinnen und Brandenburger sind in Sportvereinen aktiv – so viele wie nie zuvor. Der LSB erhielt im Jahr 2022 rund 15 Millionen Euro und im Jahr 2023 rund 17 Millionen Euro überwiegend zur Förderung des Sports in den Mitgliedsvereinen. Darunter fallen zum Beispiel die Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Zuschüsse für Trainerinnen und Trainer, die Veranstaltung von Wettkämpfen oder Schulsportprojekte. Weitere Partner sind die Landesfachverbände sowie der Behinderten- und Rehabilitationssportverband Brandenburg und der erst 2021 gegründete Verband Special Olympics Deutschland in Brandenburg.

Ein Schwerpunkt liegt in der Förderung des Kinder- und Jugendsports. Zur Bewegungsförderung bei Kindern und Jugendlichen zählen auch schulische Projekte und Wettkämpfe sowie die Wettbewerbe „Sportlichste Schule im Land Brandenburg“ und „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“. Ebenso wurde den inzwischen 28 Schulschwimmzentren eine Erstausstattung gefördert. Darüber hinaus wurde der leistungsorientierte Kinder- und Jugendsport in vielfältiger Weise durch den LSB und das MBJS unterstützt.

Im Bereich des Leistungssports wurden – in Vorbereitung auf Olympia 2024 in Paris und die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking – elf Sportvereine gefördert. An den Winterspielen nahmen zwei Sportlerinnen aus Brandenburg teil, wobei durch die Bob-Anschieberin Deborah Levy ein weiterer Olympiasieg für das Sportland Brandenburg erzielt werden konnte. Weitere vier Vereine erhielten Unterstützung für die Vorbereitung auf die Paralympischen Spiele 2024 in Paris. Insgesamt wurden die leistungssporttragenden Vereine im Jahr 2022 mit rund 505.000 Euro und im Jahr 2023 mit 605.000 Euro gefördert. Für das „Team Paris – Land Brandenburg“ wurden insgesamt 66 Sportlerinnen und Sportler in den olympischen und paralympischen Sportarten berufen.  Die Nominierung der Athletinnen und Athleten für Paris 2024 durch den Deutschen Olympischen Sportbund sind noch nicht abgeschlossen.

Das Land Brandenburg setzt auf die duale Karriere: eine berufliche Laufbahn neben dem sportlichen Engagement für Topathletinnen und -athleten mit und ohne Handicap. Die Landesregierung hat dafür das Konzept „Förderung der Dualen Karriere von paralympischen und olympischen Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern“ entwickelt. Die Sportförderstellen in der Landesverwaltung ermöglichen das tägliche Training für internationale Wettkampfhöhepunkte und gleichzeitig eine berufliche Anbindung und Absicherung. Im Jahr 2022 hatten drei paralympische Athletinnen und ein paralympischer Athlet sowie eine olympische Athletin eine solche Förderstelle inne. Im Jahr 2023 waren es drei paralympische und zwei olympische Athletinnen sowie ein paralympischer Athlet.

Das Land konzentrierte die Sportstättenförderung auf zwei Schwerpunkte: Bei den Sportstätten mit überregionaler Bedeutung wurden mit Landesmitteln vorrangig Bundesmittel kofinanziert. Hierzu gehören die Sanierungen im Radsportstadion und der Paracycling-Anlage in Cottbus, des Hauptstadions im Potsdamer Luftschiffhafen und der Oderlandhalle in Frankfurt (Oder). Ebenso wurde die Regattastrecke in Brandenburg an der Havel nach internationalen Standards hergerichtet und die Dachsanierung am Stadion der Freundschaft in Cottbus mitfinanziert. Für überregional bedeutende Sportstätten wurden 2022 rund 985.000 Euro und 2023 rund 1,9 Millionen Euro bewilligt. Der „Goldene Plan Brandenburg“ ist derzeit das größte Förderprogramm für den Breitensport im Land Brandenburg. Mit 3,2 Millionen Euro (2022) und 4,2 Millionen Euro (2023) wurden Projekte in vereinseigenen Sportstätten unterstützt.

Hintergrund
Die Sportförderung durch das Land Brandenburg ist in Artikel 35 der Landesverfassung verankert: Konkretisiert wird sie im Gesetz über die Sportförderung (SportFGBbg). Darin ist auch die finanzielle Förderung über Einnahmen aus der Glücksspielabgabe des Landes und darüber hinaus aus dem Landeshaushalt festgelegt. Die wesentlichen Aufgaben bei der Zweck- und Zielerreichung der Sportentwicklung und Sportförderung insbesondere im Breitensport des Landes Brandenburg übernimmt der Landessportbund.


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