Neuntes Arbeitstreffen zur Aufarbeitung des SED-Unrechts: Historisch-politische Bildungsarbeit bleibt wichtige Aufgabe
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke hat sich heute mit Vertreterinnen und Vertretern von SED-Opferverbänden und Aufarbeitungsinitiativen in der Staatskanzlei getroffen. Das Arbeitstreffen zum Austausch über Fortschritte und Herausforderungen der Erinnerungs- und Aufarbeitungsarbeit des SED-Unrechts in Brandenburg fand zum neunten Mal statt. Woidke sicherte den Engagierten die anhaltende Unterstützung der Landesregierung zu: „Wir dürfen keinen Schlussstrich unter die Vergangenheit Ostdeutschlands ziehen. Dazu gehört ein differenzierter Blick auf die Geschichte der DDR und die Solidarisierung mit den Opfern dieser Diktatur.“
Woidke betonte: „Gerade in der heutigen Zeit ist es unsere Aufgabe die Erinnerungskultur zu pflegen und lebendig zu halten. Deshalb setzt sich die Landesregierung dafür ein, die Gedenkstätten im Land auch als Bildungsorte für junge Menschen zu fördern.“
Bildungsstaatssekretär Hendrik Fischer stellte im Rahmen des Treffens ein neues Konzept zur Stärkung der Gedenkstättenpädagogik vor: „Das Wissen um die doppelte deutsche Diktaturgeschichte hilft Schülerinnen und Schülern, aktuelle politische Entwicklungen einzuordnen – und gefährliche Tendenzen zu erkennen. Bildungsarbeit in Gedenkstätten leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Sie ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil historisch-politischer Bildung in Brandenburg. Um die pädagogische Arbeit an Gedenkstätten trotz des hohen Lehrkräftebedarfs verlässlich umzusetzen und weiterzuentwickeln, setzen wir auf ein Mischmodell. Gedenkstättenpädagoginnen und -pädagogen sollen stärker eingebunden und die Zusammenarbeit mit Schulen ausgebaut werden. Unser Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern langfristig fundierte Zugänge zur Geschichte an außerschulischen Lernorten zu ermöglichen."
Woidke lobte die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Aufarbeitungsinitiativen sowie mit der Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Dr. Maria Nooke. Er verwies auf die Fortschritte im Bereich der Opferentschädigung: „Mit der Anhebung und Dynamisierung der SED-Opferrente zum 1. Juli 2025 ist uns auf Bundesebene ein besonderer Erfolg gelungen: Dafür haben wir uns jahrelang eingesetzt. Das ist ein längst überfälliges und starkes Signal an die Betroffenen.“