Start der bundesweiten Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ im Land Brandenburg

Foto des unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauch, Johannes-Wilhelm Rörig und Jugendministerin Britta Ernst

Bildungs- und Jugendministerin Britta Ernst und der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauch der Bundesregierung (UBSKM), Johannes-Wilhelm Rörig, haben heute in Potsdam die Umsetzung der bundesweiten Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ im Land Brandenburg gestartet. Ziel der Initiative ist, Kinder und Jugendliche besser vor sexueller Gewalt zu schützen und Schulen für das Thema zu sensibilisieren.

Bildungsministerin Britta Ernst: „Schule ist der Ort, an dem Kinder und Jugendliche viel Zeit verbringen. Lehrkräfte sind ihre Bezugs- und Vertrauenspersonen. Sie sollen ihren Schülerinnen und Schülern soziale Werte und gesellschaftliche Normen vermitteln, erklären und aufklären. Zugleich müssen die Lehrkräfte Notsituationen erkennen und richtig reagieren können. Das erfordert eine hohe Kompetenz und muss gestärkt werden. Deshalb unterstütze ich ausdrücklich die bundesweite Initiative ‚Schule gegen sexuelle Gewalt‘“.

Unabhängiger Beauftragter Johannes-Wilhelm Rörig: „Ich freue mich sehr, dass ‚Schule gegen sexuelle Gewalt‘ heute in Brandenburg startet. Die Initiative unterstützt Schulen dabei, nicht selbst zum Tatort zu werden, sondern ein Schutzort für Kinder und Jugendliche zu sein, die sexuelle Gewalt erlitten haben, zum Beispiel in der eigenen Familie, durch Gleichaltrige oder auch im Netz: durch Cybergrooming, missbräuchliches Sexting oder die ungewollte Konfrontation mit Pornografie. 95 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben ein internetfähiges Smartphone und sind damit auch perfiden Strategien von Tätern und Täterinnen ausgesetzt. Kinder- und Jugendschutz findet im Netz nicht statt. Es ist wichtig, Schülerinnen und Schüler in ihrer Medienkompetenz zu stärken. Schulen sind dabei ein unverzichtbarer Partner.“

Auf dem Fachportal www.schule-gegen-sexuelle-gewalt.de stehen Schulleitungen, Lehrkräften sowie dem weiteren pädagogischen Personal an Schulen umfangreiche Informationsmaterialien zur Verfügung. Mit der Freischaltung der spezifischen Hinweise für das Land Brandenburg sollen alle Schulen sensibilisiert und angeregt werden, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und schuleigene Konzepte zu entwickeln. Dadurch erwerben sie Wissen in der Sache, erhalten Handlungssicherheit, können Risiken an ihrer Schule erkennen und arbeiten präventiv durch gezielte Information von Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler. Lehrerinnen und Lehrer sollen Ansprechpersonen sein und können Hilfsangebote vermitteln. Jede Schule erhält zudem kostenlos eine großformatige Infomappe mit Plakaten, Broschüren und Flyern.

Die bundesweite Initiative „Schule gegen sexuelle Gewalt“ wurde im Herbst 2016 vorgestellt, Brandenburg beteiligt sich daran als neuntes Bundesland. Die Initiative wird unterstützt von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, dem Verband Bildung und Erziehung, dem Schulleiterverband, dem Bundeselternrat, den Trägerverbänden freier Schulen und dem Betroffenenrat beim UBSKM.

 

Brandenburg ist gut aufgestellt

Handlungsanleitungen und Hinweise für alle Schulen gibt es schon seit langem:

Der gemeinsame Rahmenlehrplan für die Jahrgangsstufen 1 bis 10 verpflichtet alle Schulen, übergreifenden Themen wie Gewaltprävention und Bildung für sexuelle Selbstbestimmung im schulinternen Curriculum zu verankern. Diese Themen sind fächerübergreifend im Unterricht umzusetzen und sollen zudem in der Schulkultur bzw. im Schulleben berücksichtigt werden. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Prävention geleistet.

Nicht nur die Schulen stellen sich der Thematik sondern auch der Kita- und Jugendbereich sowie der Sport. Das Land fördert verschiedene freie Träger, die Präventionsprojekte gegen sexualisierte Gewalt von Kindern und Jugendlichen umsetzen. Beispiele sind die Träger Dreist e.V. mit Projekten für Grundschulkinder oder Jugendliche sowie der Träger STIBB e.V. mit dem Projekt „Kinder schützen – Opfern helfen“.

Digitale Pressemappe „Schule gegen sexuelle Gewalt“

Bei Fragen an den Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) wenden Sie sich bitte an: Kathleen Bärs, Stellv. Pressesprecherin, Tel: (030) 18555 1565, E-Mail: kathleen.baers@ubskm.bund.de, www.beauftragter-missbrauch.de, Twitter: @ubskm_de


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