Analysen, Testungen, Lernstandserhebungen
Analysen, Testungen, Lernstandserhebungen – vielfältige Formen von Lernstandserhebungen und Diagnostik dienen dazu, Bildungsqualität auf der Basis differenzierter Kompetenzmodelle zu definieren und eine passgenaue Förderung für jedes Schulkind anzubieten. Dafür gibt es verschiedene Instrumente:
Um alle Schülerinnen und Schüler in ihrer Gesamtpersönlichkeit optimal zu erkennen, zu fördern und zu unterstützen, führen Lehrkräfte im Land Brandenburg in den ersten sechs Wochen des Anfangsunterrichts verbindlich eine individuelle Lernstandanalyse (ILeA oder ILeAplus) durch. Der Fokus liegt darauf, die mathematischen und sprachlichen Kompetenzen der Kinder zu erfassen. Diese Analysen helfen den Lehrkräften, die bereits vorhandenen Fertigkeiten und Vorkenntnisse der Kinder zu erkennen und darauf basierend individuelle Lernpläne mit spezifischen Lernzielen zu erstellen.
Da jedes Kind unterschiedlich lernt und seine persönliche Lernstrategie hat, ist die individuelle Förderung von großer Bedeutung. Um diese kontinuierlich zu gewährleisten, erfolgt in den Klassenstufen 3 und 5 ebenfalls eine verbindliche Lernstandsanalyse. Auf deren Grundlage wird durch die Lehrkräfte der bestehende individuelle Lernplan angepasst.
Diese vom Land standardisierten Verfahren sollen dazu beitragen, dass die Lehrkräfte die Lernausgangslage aller Kinder der Klasse besser verstehen, individuelle Lernpläne erstellen, für die weitere Arbeit Förderangebote entwickeln können und mit den Eltern entsprechend abstimmen.
Die individuelle Lernstandsanalyse wird nicht zur Leistungsbewertung oder zur Zuordnung von Kindern in Leistungsgruppen eingesetzt, sondern dient ausschließlich der Lehrkraft zur besseren Planung von Unterricht und Förderung.
> Individuelle Lernstandsanalysen in der Grundschule (ILeA)
In den Jahrgangsstufen 2 und 4 wird zum Ende des Schuljahres eine Orientierungsarbeit im Fach Deutsch und zusätzlich in der Jahrgangsstufe 4 eine Orientierungsarbeit im Fach Mathematik geschrieben. Ziel ist es, die Lernstände der Doppeljahrgangsstufe zu erfassen und die Unterrichtsinhalte in der folgenden Doppeljahrgangsstufe darauf auszurichten.
Die Orientierungsarbeiten sind eine Maßnahme zur Qualitätssicherung an den Schulen Brandenburgs. Sie dienen der regelmäßigen Überprüfung der Ziele und Anforderungen zu bestimmten Zeitpunkten der Lernentwicklung auf der Grundlage der Rahmenlehrpläne. Die Arbeiten werden zentral durch das Landesinstitut Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung (LIBRA) erstellt. Sie ersetzen eine der schriftlichen Arbeiten in der jeweiligen Jahrgangsstufe. Die Schule informiert die Eltern u.a. über den Zeitpunkt der Orientierungsarbeit/en.
> Orientierungsarbeiten
Vergleichsarbeiten sind landesweit einheitliche Aufgaben in den Fächern Deutsch und Mathematik, die von allen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 3 bearbeitet werden. Diese Arbeiten geben eine Orientierung über die Leistungsentwicklung der einzelnen Schülerinnen und Schüler und der Klasse. Alle Kinder sollen gute und gleichberechtigte Bildungschancen erhalten. Vor diesem Hintergrund wird das Leistungsvermögen des einzelnen Kindes und der Klasse mit allgemein gültigen Qualitäts- und Leistungsstandards für Grundschulen verglichen.
Die Vergleichsarbeit am Ende der Jahrgangsstufe 3 eröffnet somit als diagnostischer Test die Möglichkeit, besondere Stärken, aber auch Schwächen innerhalb des Unterrichts zu analysieren. Vergleichsarbeiten sind keine Klassenarbeiten, werden nicht benotet und sind unabhängig von Leistungserhebungen für das Zeugnis. Als Reaktion auf die Ergebnisse der Vergleichsarbeit sollen Lehrkräfte und Schulleitungen nach konkreten Möglichkeiten der gezielten Förderung für ihre Schülerinnen und Schüler suchen. (Quelle: ISQ)
Schülerinnen und Schüler in öffentlichen Grundschulen sind teilnahmeverpflichtet, Schulen in freier Trägerschaft können auf Wunsch an den Vergleichsarbeiten teilnehmen.
> Vergleichsarbeiten in der Jahrgangsstufe 3 (VERA 3)