Brandenburger Abitur ist vollwertig, vergleichbar und auf dem Niveau anderer Bundesländer

Ein gelbes Schild in einer Schule zeigt die Aufschruft: Abitur bitte nicht stören © dpa

Heutigen Äußerungen in der Märkischen Allgemeinen Zeitung (MAZ), das Abitur sei in Brandenburg leichter zu erreichen als in anderen Bundesländern, setzt das Bildungsministerium entgegen:   

Die Rahmenbedingungen für die Abiturprüfung sind in allen Bundesländern gleich. Sie sind in der gemeinsamen „Vereinbarung über die Gestaltung der gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfung" (Oberstufenverordnung der Kultusministerkonferenz KMK) festgelegt. Vor wenigen Jahren haben die Länder die schulischen Oberstufen stärker vereinheitlicht, um die Vergleichbarkeit des Abiturs zu verbessern.

Für das Abitur braucht es seither bundesweit:

  • zwei bis vier Kurse auf erhöhtem Anforderungsniveau (Brandenburg: 2),
  • 32 bis 40 einzubringende Kurse (Brandenburg: 38),
  • die doppelte Gewichtung von höchstens zwei Abiturprüfungsfächern im Rahmen der Gesamtqualifikation (Brandenburg: 2).

 Darüber hinaus gibt es für die Fächer Deutsch und Mathematik sowie die fortgeführte Fremdsprache (Englisch, Französisch) gemeinsame Bildungsstandards, die Abituraufgaben für diese Fächer werden einem zentralen Aufgabenpool entnommen. Für die naturwissenschaftlichen Fächer werden derzeit gemeinsame Bildungsstandards entwickelt. Auch hier ist zu erwarten, dass nach einem Beschluss der KMK ein gemeinsamer Abituraufgabenpool für diese Fächer entwickelt wird.

Brandenburg setzt sich weiter intensiv für die weitere Angleichung dieser Rahmenbedingungen ein, das betrifft die Strukturen in der gymnasialen Oberstufe, die Umsetzung der Bildungsstandards sowie die Strukturen in der Sekundarstufe I. Um die Rahmenvorgaben der gymnasialen Oberstufe in allen Bundesländern weiter anzugleichen, müssten sich indes alle Bundesländer „bewegen“.

Spielräume haben die Länder u.a. in den Bereichen:

  • Anzahl und Gewichtung der Fächer auf erhöhtem Niveau bei der Notengebung
  • Stundenzahl der Fächer auf erhöhtem und grundlegendem Niveau
  • Anzahl der Abiturprüfungsfächer.
  • Klausurregelungen in der Qualifikationsphase.

Diese Punkte werden aktuell in der Kultusministerkonferenz diskutiert. Auch hier setzt sich Brandenburg für eine Vereinheitlichung ein.

Faktencheck:
Brandenburger Abiturquote ist überdurchschnittlich hoch
In Brandenburg gibt es verschiedene Wege zum Abitur: Neben den Schülerinnen und Schüler am Gymnasium können auch Schülerinnen und Schüler an Gesamtschulen und beruflichen Gymnasien (Oberstufenzentren) das Abitur ablegen. Für das Gymnasium gelten strenge Aufnahmekriterien.

Abitur-Durchschnitt seit Jahren stabil bei rund 2,3
Damit liegt Brandenburg mit Bundesländern wie Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern im oberen Mittelfeld. Die Aussage in der MAZ, der Notendurchschnitt habe sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, ist falsch.

Anteil der 1,0er Abiturientinnen und Abiturienten ist seit Jahren stabil
Die Aussage in der MAZ, es gäbe immer mehr 1,0er Abi-Abschlüsse in Brandenburg ist in dieser Pauschalität falsch. Der Anteil hat sich in den letzten Jahren kaum verändert.

IQB-Leistungsvergleiche in der 9. Jahrgangsstufe
Dabei schneiden Brandenburger Schülerinnen und Schüler seit Jahren gut bis zufriedenstellend ab.


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