Qualität an Brandenburgs Schulen: Fachveranstaltung zur Verbesserung des Mathematikunterrichts
Ob Kopfrechnen oder das Verständnis der Operationen wie Addition oder Division, ob Umgang mit Geld oder Flächenberechnung: Die Basiskompetenzen im Fach Mathematik an den Grundschulen in Brandenburg sollen stärker gefördert werden. Darüber berieten heute rund 300 Teilnehmende aus Schulen, Wissenschaft, Verwaltung und Politik in Potsdam mit Bildungsministerin Britta Ernst. Der 12-Punkte-Plan für gute Bildung des MBJS sieht eine schrittweise Umsetzung ab dem Schuljahr 2023/24 vor. Fachliche Inputs für das Fachgespräch Mathematik gaben Prof. Dr. Susanne Prediger und Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp.
Bildungsministerin Britta Ernst: „Der IQB-Bildungstrend und auch die Ergebnisse der Brandenburger Lernstanderhebung 2021 haben gezeigt: Schülerinnen und Schüler in Brandenburg brauchen mehr Unterstützung zum Erreichen der Bildungsziele. Wir haben zentrale Maßnahmen dafür mit dem 12-Punkte-Plan für gute Bildung im Oktober 2022 vorgelegt. Dazu gehört eine Stärkung der mathematisch-naturwissenschaftlichen und digitalen Orientierung der Schülerinnen und Schüler. Im Fachgespräch Mathematik setzen wir den Dialog mit Schulleitungen und Lehrkräften sowie mit Fachleuten aus der Wissenschaft zur Umsetzung fort. Damit verzahnen wir Bildungswissenschaft und Bildungspraxis und ich erwarte wichtige Impulse zur Umsetzung ab dem kommenden Schuljahr.“
Prof. Dr. Susanne Prediger ist Mathematikdidaktikerin an der Technischen Universität Dortmund und Leiterin des Deutschen Zentrums für Lehrkräftebildung Mathematik (DZLM) am IPN Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik. Sie hat Diagnose- und Förderkonzepte bereits in vielen Bundesländern in Kooperation mit Schulen entwickelt und umgesetzt. Sie gehört seit 2020 der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz an.
Prof. Dr. Susanne Prediger: „Wenn ein Kind nicht verstanden hat, was überhaupt Multiplizieren bedeutet, hat es keine Chance, ab Klasse 5 erfolgreich weiterzulernen. Deswegen etablieren viele Schulen nun Konzepte zum Aufarbeiten von Verständnislücken. In anderen Bundesländern zeigten sich diese Konzepte als sehr wirksam.“
Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp hat den Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik an der Universität Potsdam inne. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich des Lehrens und Lernens von Arithmetik und Geometrie, insbesondere mit digitalen Werkzeugen. Er ist Gründungsmitglied des DZLM und in die länderübergreifende Fortbildungsinitiative QuaMath eingebunden.
Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp: „Ich freue mich, dass das MBJS gemeinsam mit dem DZLM und der Universität Potsdam die vielen Aktivitäten zur Verbesserung der Qualität des Mathematikunterrichts bündelt und eine kohärente Strategie zur Weiterqualifizierung von allen Lehrkräften, die Mathematik unterrichten, entwickelt. Wir helfen gern dabei, die Lehrkräfte bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe zu unterstützen und dafür praxisnahe Materialien und Fortbildungen zu entwickeln. Durch unser bundesweites DZLM-Netzwerk können wir dabei auf vielfältige Erfahrungen und Ergebnisse der empirischen Bildungsforschung zurückgreifen.“
Darüber hinaus beteiligt sich das Land Brandenburg am dem 1. April aktiv am Projekt „Abako - Mathematische Basiskompetenzen“. Es wird vom Forschungsverbund aus TU Dortmund, Universität Potsdam und DIPF Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation getragen. Das Projekt wurde maßgeblich von Prof. Dr. Susanne Prediger und Prof. Ullrich Kortenkamp entwickelt und bereits in anderen Bundesländern erfolgreich begonnen. Das auf drei Jahre angelegte Projekt und zielt auf die Entwicklung digitaler Materialien für den (Förder-)Unterricht zu Basiskompetenzen, auf die Entwicklung digitaler Materialien zur Professionalisierung von Lehrkräften sowie auf die Durchführung von Fortbildungen für Lehrkräfte ab.