Start ins Schuljahr: Unterricht abgesichert – Interesse am Schuldienst ungebrochen
Für rund 323.600 Schülerinnen und Schüler an Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft im Land Brandenburg beginnt am Montag (8. September 2025) das neue Schuljahr, darunter sind rund 24.100 Schulanfängerinnen und Schulanfänger. 1.533 Lehrkräfte wurden bis zum Stichtag 18. August 2025 unbefristet in den öffentlichen Schuldienst eingestellt – und damit nahezu genauso viele wie im gesamten Vorjahr. Öffentlich geäußerte Befürchtungen zu Abwanderungsbewegungen haben sich nicht bestätigt. So liegen zum Beispiel die Einstellungszahlen für Referendarinnen und Referendare aus Brandenburg leicht über dem Niveau des Vorjahres.
Bildungsminister Steffen Freiberg: „Das neue Schuljahr startet unter neuen Vorzeichen. Die fiskalischen Rahmenbedingungen sind herausfordernd und haben Schulleitungen, Lehrkräften, Eltern, Schülerinnen und Schülern große Sorgen bereitet. Wir haben diese sehr ernst genommen und Lösungen gefunden, um den Unterricht an unseren Schulen weiterhin abzusichern. Es ist uns im vergangenen Schuljahr gelungen, dass keine Schülerin und kein Schüler in Brandenburg eine Zeugnisnote nicht erhielt, weil in einem Fach kein Unterricht stattfand. Ich weiß, wie engagiert und verantwortungsvoll unsere Schulleitungen und Lehrkräfte dafür gearbeitet haben. Ihnen gelten mein Dank und Respekt. Ich bin zuversichtlich, dass uns dies auch im neuen Schuljahr wieder gelingen wird. Natürlich bleibt das reduzierte Personalbudget nicht ohne Folgen. Dennoch haben wir wichtige Rahmenbedingungen abgesichert: Es ist gelungen, die Zahl der Lehrkräfte im Schuldienst auf einem außerordentlich hohen Niveau zu halten, und wir haben kräftig Personal einstellen können. Wie versprochen haben wir allen Lehramtskandidatinnen und Lehramtskandidaten sowie grundständig ausgebildeten Lehrkräften Einstellungsangebote gemacht – und sie haben diese in der Regel auch angenommen. Ebenso nutzen lebensältere Lehrkräfte weiterhin gut unsere Programme 63+ und U70. Das alles zeigt mir, dass der Schuldienst des Landes weiterhin attraktiv ist.“
1. Einstellung neuer Lehrkräfte (an Schulen in öffentlicher Trägerschaft)
Von den vier staatlichen Schulämtern wurden bislang 1.533 Lehrkräfte unbefristet eingestellt (2024 zu diesem Zeitpunkt 1.512, insgesamt 1.555). Davon sind 788 Lehrkräfte (2024: 800) neu eingestellt worden, 745 Lehrkräfte mit bislang befristeten Arbeitsverträgen (2024: 712) konnten entfristet werden.
Es wurden 423 Referendarinnen und Referendare (412) direkt aus dem Vorbereitungsdienst übernommen – darunter 383 (370) aus Brandenburg, 14 (13) aus Berlin und 26 (29) aus anderen Bundesländern. Von den für das neue Schuljahr unbefristet eingestellten Lehrkräften sind weniger als die Hälfte Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger (2025: 674 / 46,3%; 2024: 565 / 38,8%). Sie wurden in der Regel zum vorigen Schuljahr befristet eingestellt und sind nach Abschluss der Pädagogischen Grundqualifizierung entfristet worden. Von der Gesamtzahl aller Lehrkräften im brandenburgischen Schuldienst sind aktuell 19,6 Prozent Seiteneinsteigende (alle Daten mit Stichtag 18. August 2025).
An diesen Schulformen unterrichten die neuen Lehrkräfte für Brandenburg: 594 (2024: 553) an Grundschulen, 308 (317) an Oberschulen, 131 (163) an Gesamtschulen, 228 (248) an Gymnasien, 154 (115) an Förderschulen und 118 (116) an Beruflichen Schulen (inkl. Schulen des Zweiten Bildungswegs).
Die Lehrkräfte wurden u.a. für folgende Fächer eingestellt: Deutsch 506 (2024: 499), Mathematik 380 (343), Sport 227 (197), Englisch 204 (217), Sachunterricht 202 (199), Geschichte 129 (167), Biologie 108 (115) sowie mit sonderpädagogischen Fachrichtungen 145 (155).
Zusätzlich wurden 1.142 Lehrkräfte befristet (2024: 1.601) für das neue Schuljahr eingestellt, davon 128 Personen als sonstiges pädagogisches Personal oder Schulassistenzen (2024: 80). Darunter sind 693 Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger – und damit 439 weniger als zu Beginn des vorigen Schuljahres (1.132). Sie werden in der Regel zunächst befristet für 13 Monate eingestellt und durchlaufen die Pädagogische Grundqualifizierung.
Damit zeigt sich, dass die neue Haushaltssituation des Landes in erster Linie die Beschäftigung von neuen Seiteneinsteigenden betrifft – nicht grundständig ausgebildete Lehrkräfte. Das Land hat seine Zusage eingehalten, allen Lehramtskandidatinnen und Lehramtskandidaten, allen grundständig ausgebildeten Lehrkräften und allen Lehrkräften, die erfolgreich eine Pädagogische Grundqualifizierung durchlaufen haben, ein Einstellungsangebot zu unterbreiten.
Rund 255 zugewiesene Vollzeitstellen sind bisher noch nicht besetzt. Diese offenen Vollzeitstellen schlagen sich u.a. in 341 Stellenangeboten auf dem MBJS-Karriereportal nieder (1. September 2025). Der Unterschied zwischen den noch nicht besetzten Vollzeitstellen und den Stellenangeboten im Karriereportal erklärt sich insbesondere mit laufenden Besetzungsverfahren.
Die Zahl der Schulen in Brandenburg steigt zum neuen Schuljahr um 11 auf 953, davon sind 751 Schulen in öffentlicher Trägerschaft (+5) und 202 Schulen in freier Trägerschaft (+5). Eine Schule hat nach sieben Jahren den Schulbetrieb wiederaufgenommen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler im Land Brandenburg steigt zum Schuljahr 2025/26 um 0,8 Prozent (circa 2.600) auf 323.600 (Prognose).
2. Zusätzliche Absicherung der Unterrichtsversorgung
Vertretungsbudget
Eine wichtige Stütze im kurzfristigen Personalmanagement ist das Vertretungsbudget. Es wurde im Zuge der parlamentarischen Haushaltsberatung um 14,5 Millionen Euro in diesem Jahr und um 3,6 Millionen Euro im Jahr 2026 erhöht. Im ersten Schulhalbjahr 2025/26 stehen damit zusätzliche Mittel im Gegenwert von 388 Vollzeitstellen zur Verfügung. Damit können die Schulen – selbst bei einer insgesamt geringeren Ausstattung mit Lehrkräften – Ausfälle besser abfedern (etwa aufgrund von Krankheit, Mutterschutz oder Elternzeit). Die Absicherung des Unterrichts hat hierbei höchste Priorität mit einem besonderen Augenmerk auf den Anfangsunterricht in der Grundschule und die Abschlussjahrgänge.
Lernassistenz-Programm wird weitergeführt
Das Lernassistenz-Programm für Lehramtsstudierende wird dauerhaft fortgesetzt. In den parlamentarischen Haushaltsberatungen wurde dafür erstmals ein Haushaltstitel geschaffen und finanziell ausgestattet (2025: 1,5 Millionen Euro; 2026: 3,6 Millionen Euro). Zum Schuljahresstart 2025/26 unterstützen mehr als 700 Studierende die Lehrkräfte an über 300 Schulen in öffentlicher Trägerschaft in Brandenburg. Mehr als acht von zehn Studierenden sind an Grund- und Förderschulen im Einsatz. Zwei Drittel aller Grundschulen profitieren vom Lernassistenz-Programm. Über die Unterstützung des Unterrichts im Klassenverband hinaus, gestalten die Studierenden weitere individuelle, möglichst passgenaue und zusätzliche Förderangebote. Dabei steht die Schulung sprachlicher und mathematischer Basiskompetenzen im Vordergrund.
Moderate Absenkung bei der Zusatzausstattung
Die Unterrichtsversorgung bleibt unangetastet. Das ist der größte und zentrale Bereich der Ausstattung der Schulen mit Lehrerwochenstunden (rund 70 Prozent der Stundenzuweisungen). Daran hat sich nichts geändert. Aufgrund der neuen Haushaltssituation wird die Zusatzausstattung an den Schulen moderat reduziert. Dies betrifft Ressourcen über die Pflicht-Stundentafel hinaus, zum Beispiel: Arbeitsgemeinschaften, Förderunterricht, gemeinsames Lernen oder schulische Ganztagsangebote. Die Schulbehörden haben Auswirkungen auf die einzelnen Schulen gewissenhaft austariert. Im Ergebnis wird keine Schule mehr als neun Prozent an Lehrerwochenstunden verlieren, der landesweite Durchschnitt liegt bei 2,5 Prozent (siehe Link unten).
Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung
Lehrkräfte in Brandenburg sollen mehr Zeit für Unterricht haben und an anderen Stellen entlastet werden. Ab dem 1. Februar 2026 werden Lehrkräfte eine Unterrichtsstunde (45 Minuten) mehr unterrichten (Unterrichtsverpflichtung) – aber: Bei rund 40 Prozent der Lehrkräfte wird es keine Auswirkung auf die Unterrichtsverpflichtung geben. Denn an Schulen mit besonderen Belastungen (Förderschulen und Schulen in den Gruppen 4 und 5 im MBJS-Sozialindex) und an Beruflichen Schulen in öffentlicher Trägerschaft wird die Höhe der Unterrichtsverpflichtung stabil gehalten. Damit die Stunde mehr im Unterricht plus Vor- und Nachbereitung nicht zu einer Arbeitszeitverlängerung führt, entwickelt das MBJS ein Paket an Entlastungsmaßnahmen, das über die ersten Ansätze im Haushaltsbegleitgesetz hinausgehen wird.
3. Entlastungen für Lehrkräfte
Maßnahmenpaket zur Entlastung
Das MBJS hat seit Beginn der Überlegungen über eine Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung betont, dass diese nicht ohne eine Entlastung der Lehrkräfte an anderer Stelle einhergehen darf. Daher wurden frühzeitig und intensiv Möglichkeiten zusammengestellt, um Aufgaben vor allem abseits des eigentlichen Unterrichtens zu reduzieren. Da nicht jede Entlastung gleichermaßen jede Lehrkraft erreicht, sind viele Maßnahmen geprüft worden.
Bildungsminister Steffen Freiberg: „Die Lehrerinnen und Lehrer im Land Brandenburg verdienen unsere Wertschätzung und unseren Respekt. Wir tragen dafür Sorge, dass sie unsere Schülerinnen und Schüler weiterhin so gut wie möglich unterrichten können. Dafür knüpfen wir mit neuen Maßnahmen an das Entlastungspaket aus dem Juni 2024 an.“
Beispiele für Entlastungen, die das MBJS vorsieht:
- Weniger schriftliche Beurteilungen: Anstelle der Textzeugnisse in den Jahrgangsstufen 1 und 2 können dort kompetenzorientierte Zeugnisse („zum Ankreuzen“) verwendet werden – so wie es schon an den Schulen für gemeinsames Lernen möglich ist.
- Lehrkräfte müssen nicht mehr für alle Schülerinnen und Schüler zum Ende des ersten Schulhalbjahres in den Jahrgangsstufen 1 und 2 verpflichtende Entwicklungsgespräche mit den Eltern führen (ab dem Schuljahr 2026/27). Das individuelle Gespräch findet aber statt, wenn es nach Einschätzung der Klassenlehrkraft erforderlich ist oder auf Wunsch der Eltern.
- Ab dem Schuljahr 2025/26 wird auch eine Reduzierung bei der Bewertung des Arbeits- und Sozialverhaltens erfolgen. Ziel ist, das Arbeits- und Sozialverhalten künftig in den Jahrgangsstufen 4 und 6 zum Halbjahr zu bewerten, um diese Information für die Übergangsverfahren in die Leistungs- und Begabungsklassen oder in die Sekundarstufe I verwenden zu können.
- Die in der Jahrgangsstufe 9 anzufertigenden Facharbeiten sind nur noch optional (auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler) und nicht mehr verbindlich. An den Gymnasien entfallen die Prüfungen am Ende der Jahrgangsstufe 10.
Diese Aufzählung ist nicht abschließend. Weitere Entlastungsvorhaben werden geprüft.
KI-Chatbot Telli – Unterstützung für Lehrkräfte
Telli ist eine datenschutzkonforme KI-Chatbot-Oberfläche, die speziell auf den Einsatz im Unterricht zugeschnitten ist. Die Plattform unterstützt Lehrkräfte im Schulalltag und stellt ihnen erstmals einen digitalen Werkzeugkasten zur Verfügung – von der Ideenfindung bis zur konkreten Planung von Unterrichtseinheiten. Eine besondere Funktion ist zum Beispiel die Möglichkeit, eigene fachdidaktische Lernszenarien und digitale Lernbegleiter zu erstellen, die sich per QR-Code oder Link mit den Schülerinnen und Schülern teilen lassen. Lehrkräfte können eigene Dokumente hochladen, damit telli gezielt auf ihre Inhalte eingehen kann, und für ihre Schülerinnen und Schüler in einer geschützten und didaktisch gestalteten Lernumgebung freigeben. Brandenburg hat telli im vergangenen Schuljahr erstmals den Oberstufenzentren (OSZ) zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse sind durchweg positiv, sodass telli im Schuljahr 2025/26 allen Schulen des Landes Brandenburg zur Verfügung gestellt wird.
4. Langfristige Sicherung der Unterrichtsversorgung
Erfolgreiche Angebote: 63+ und U70
Brandenburg wird weiterhin einen großen Lehrkräftebedarf haben. Gründe dafür sind die noch moderat steigenden Schülerzahlen, das altersbedingte Ausscheiden von Lehrkräften der sogenannten Babyboomer-Generation sowie der generelle Wettbewerb um Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt. Der Lehrkräftebedarf ist regional sehr unterschiedlich. Vor allem in ländlichen Gegenden und in Grenzregionen zu Polen ist es eine größere Herausforderung, ausreichend Lehrkräfte zu finden. Mit umfangreichen Vorhaben hat das Land Brandenburg den Schuldienst in den vergangenen Jahren bereits attraktiver gemacht und Anreize zur Mehrarbeit für Lehrkräfte gesetzt.
514 Lehrkräfte (Stichtag 18. August 2025) nehmen am Modell 63+ teil – darunter 124 Lehrkräfte, die zum 1. August 2025 neu ins Programm aufgenommen wurden. Sie sind bereit, ihren Ruhestand hinauszuschieben, um länger zu unterrichten. Diese verteilen sich wie folgt auf die Schulamtsbereiche: Brandenburg/Havel: 136, Cottbus: 130, Frankfurt (Oder): 147 und Neuruppin: 101.
Weiterhin haben sich 72 Lehrkräfte für das Modell U70 entschieden, bei dem sie aus dem Ruhestand für einige Stunden Unterricht an die Schulen zurückkehren. Somit werden aktuell 586 Lehrkräfte mit diesen beiden Maßnahmen erreicht.
Fokus: Lehrkräfte für ländliche Regionen
Mit einer neuen Aktion innerhalb der Werbekampagne „Lehren.Leben.Brandenburg.“ geht das MBJS gezielt auf Lehramtsstudierende zu, um sie für Schulen im ländlichen Raum zu gewinnen. Sie werden zur „Studienfahrt Lehren.Leben.Brandenburg. on Tour“ eingeladen, damit sie sich ein Bild von Schulen und ihren Angeboten sowie den Vorteilen eines Lebens in Dörfern und Kleinstädten machen können. Die ersten Touren führen im Herbst in die Landkreise Uckermark und Märkisch-Oderland.
Seit dem Jahr 2021 wurden bereits 163 Brandenburg-Stipendien an Lehramtsstudierende von Hochschulen in ganz Deutschland vergeben. Das MBJS gewährt den Teilnehmenden eine monatliche Zuwendung über 600 Euro sowie den Einsatz an einer von aktuell 120 Programm-Schulen (mit besonders hohem Lehrkräfte-Bedarf) in eher peripheren Gegenden in Brandenburg. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind nach ihrem Abschluss an den Einsatzschulen als Lehrkräfte ebenso lang tätig, wie die Stipendiendauer war. Die nächsten Brandenburg-Stipendien (Wintersemester 2025/26) werden am 10. Oktober vergeben – aktuell läuft das Auswahlverfahren für 34 eingegangene Bewerbungen.
Dank eines Pilotprojekts zur gezielten Rekrutierung von Lehrkräften für Berufliche Schulen konnten acht neue Lehrkräfte gewonnen und an Schulen in den Schulamtsbezirken Cottbus, Neuruppin und Frankfurt (Oder) eingestellt werden.
5. Investitionen in Startchancen
Bildungsgerechtigkeit mit dem Startchancen-Programm
Das Startchancen-Programm ist das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zur Förderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen. In Brandenburg werden insgesamt 540 Millionen Euro von Bund und Land eingesetzt. Im gesamten Programmzeitraum profitieren davon Schülerinnen und Schüler an 110 brandenburgischen Schulen. Alle am Programm teilnehmenden Schulen wurden im ersten Programmjahr bereits mit zentralen Fördermaßnahmen (Schulassistenzkräfte, Schulsozialarbeit) ausgestattet. Nach dem Einstiegsschuljahr 2024/25 soll nun das Startchancen-Programm in den „Regelbetrieb“ übergehen, weitere Fördermöglichkeiten eröffnet und umgesetzt werden können und der Netzwerkaufbau für die Startchancen-Schulen beginnen.
Bildungsminister Steffen Freiberg: „Das Startchancen-Programm von Bund und Ländern ermöglicht gezielte Investitionen in die Bildungsinfrastruktur des Landes. Gute Bildung darf nicht von der sozialen Herkunft abhängen. In einem bundesweiten Vergleich erzielt Brandenburg hier das zweitbeste Resultat. Das sehen wir als Zwischenstand. Unser Anspruch ist, die Bildungsgerechtigkeit weiter zu verbessern. Unser besonderes Augenmerk liegt auf den Schülerinnen und Schülern, die die Mindeststandards im Lesen, Schreiben und Rechnen jetzt noch nicht erreichen.“
Investitionsprogramm Startchancen
Zur Umsetzung des „Investitionsprogramms Startchancen“ für eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung (Säule I: Baumaßnahmen und investive Anschaffungen) wurde die entsprechende Förderrichtlinie am 8. August 2025 veröffentlicht. Damit kann die Umsetzung im neuen Schuljahr 2025/26 beginnen. Über die Richtlinie steht den Schulträgern der Startchancen-Schulen ein Investitionsbudget von insgesamt fast 120 Millionen Euro zur Verfügung. Die Ko-Finanzierung hat das Land für die Schulträger komplett übernommen.
Multiprofessionelle Teams
Der strukturelle Auf- und Ausbau von multiprofessionellen Teams wird mit einer Förderrichtlinie zur Säule III ermöglicht. Den Startchancen-Schulen steht zum Schuljahresbeginn 2025/26 ein neues Online-Tool für die vereinfachte Steuerung ihres Chancenbudgets und zur Mittelbeantragung aus Säule II zur Verfügung. Eine neue Angebotsplattform des MBJS bietet neben den Startchancen-Schulen auch Schulen mit Ganztagsangeboten außerdem die Möglichkeit, passende Fördermaßnamen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung auszuwählen.
Sport und Bewegungsförderung
Mit dem Programm „Sport- und Bewegungsförderung im Startchancen-Programm" setzt das Land Brandenburg einen neuen Maßstab zum Thema Bewegungsförderung. An jeder der 110 Startchancen-Schulen im Land Brandenburg soll entsprechend der Anzahl der vorhandenen Jahrgangsstufen mindestens je ein zusätzliches, angeleitetes Sport- und Bewegungsangebot realisiert werden. Zur Vermittlung dieser Angebote wird eine Koordinierungsstelle beim Landessportbund Brandenburg e.V. eingerichtet.
Parallel dazu wird das Kooperationsprogramm „Kinder in Bewegung“ zwischen dem Märkischen Turnerbund und dem MBJS ausgebaut. Sportlehrkräfte und Vereinstrainer bieten in 41 Tandems zielgruppenspezifische Bewegungsmöglichkeiten von 60 Minuten an. Das deutschlandweit einmalige Format motiviert aktuell wöchentlich rund 500 Grundschülerinnen und Grundschüler zu mehr Bewegung und sozialem Lernen. „Kinder in Bewegung“ wird ab dem Schuljahr 2025/2026 an Startchancen-Schulen sowie an weiteren Grundschulen ausgebaut.
6. Digitale Schule Schul-Cloud Brandenburg
Die Schul-Cloud Brandenburg als Lehr-Lern-Plattform, die allen Brandenburger Schulen kostenfrei zur Verfügung steht, ist um digitale (Lern-)Räume erweitert worden. In ihnen können Lehrkräfte schulübergreifend zusammenarbeiten sowie Unterricht mit Schülerinnen und Schülern durchführen, denen nun auch Bearbeitungsrechte zugewiesen werden können. Zudem gibt es die Möglichkeit, interaktive Aufgaben zu erstellen.
Landeslizenzen
Auch im neuen Schuljahr setzt das Land Brandenburg auf bewährte digitale Lernangebote: Die Landeslizenzen für die Lernprogramme bettermarks (Mathematik), Antolin (Leseförderung), ANTON (Lern-App für diverse Fächer) und Deutschfuchs (Deutsch als Fremd- und Zweitsprache) werden für das Schuljahr 2025/2026 um ein weiteres Jahr verlängert und stehen allen Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft im Land Brandenburg kostenfrei zur Verfügung.
Digitalpakt 2.0
Bund und Länder wollen die Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0 kurzfristig abschließen, sodass der Digitalpakt 2.0 ab dem Jahr 2026 starten kann. Die Umsetzung in Brandenburg soll dabei auf die gemeinsame Strategie von Land und Kommunen ausgerichtet sein.
App für die Berufliche Orientierung
Die Berufliche Orientierung ist ein zentraler Bestandteil der schulischen Bildung und unterstützt Schülerinnen und Schüler dabei, ihre individuellen Stärken zu erkennen, realistische Ziele zu entwickeln und fundierte Entscheidungen für ihren Berufsweg zu treffen. Zum Schuljahr 2025/26 wird hierzu die berufswahlapp als digitales Portfolio-Instrument pilothaft eingeführt. Sie erleichtert den Schülerinnen und Schüler die Vorbereitung, Dokumentation und Reflexion ihres individuellen beruflichen Orientierungsprozesses und bündelt relevante Informationen und Unterlagen, sodass alles, was für die eigene berufliche Zukunft von Bedeutung ist, jederzeit griffbereit bleibt.