Brandenburger Ausbildungsbilanz 2021/ 2022 - Fachkräfte der Zukunft dringend gesucht

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Das Land Brandenburg sucht weiterhin Fachkräfte – das spiegelt sich im erneut gewachsenen Angebot an Ausbildungsplätzen in Wirtschaft und Verwaltung wider. Die Situation im Berufsberatungsjahr 2021/2022 bleibt im dritten Beratungsjahr insgesamt schwierig. Die Folgen der Corona-Pandemie sind noch spürbar.

Alle Beteiligten am Ausbildungsmarkt – die Landesregierung Brandenburg, die Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie die Verbände, Kammern und Gewerkschaften - haben angesichts der Herausforderungen gemeinsam umfangreiche Anstrengungen unternommen, um möglichst viele Ausbildungssuchende mit Ausbildungsbetrieben zusammenzubringen. Landesweit übertraf das Angebot an Ausbildungsplätzen die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, wobei regionale Unterschiede zu beachten sind.

Von Anfang Oktober 2021 bis Ende September 2022 meldeten sich in Brandenburg insgesamt 12.525 Jugendliche bei der Berufsberatung der Agenturen für Arbeit, um bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz Unterstützung zu erhalten. Das waren 2,3 Prozent weniger als im letzten Jahr. Die Zahl der beim Arbeitgeberservice der Arbeitsagenturen gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen erhöhte sich um 2,8 Prozent auf 14.461. Ende September waren 1.179 Bewerber unversorgt, 150 weniger als vor einem Jahr. 2.453 Berufsausbildungsstellen waren noch unbesetzt. Das waren 17,9 Prozent mehr als im September 2021.

Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie in Brandenburg: „Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine halten die Unternehmen ihr Ausbildungsengagement aufrecht. Das ist prima. Wir tun viel, um die betriebliche Ausbildung zu stärken, u. a. durch Werbemaßnahmen in den vergangenen Monaten wie mit der Motivkampagne ‚Ausbildung: Mein Kind macht Zukunft‘. Das Land Brandenburg bietet aber auch attraktive Förderungen. Zum Beispiel ist Anfang August die neue PAV-Richtlinie (Programm zur qualifizierten Ausbildung im Verbundsystem) aus Mitteln des ESF in Kraft getreten. So können auch künftig z. B. Ausbildungsabschnitte bei einem Verbundpartner, Zusatzqualifikationen/Schlüsselkompetenzen und Prüfungsvorbereitung gefördert werden, ebenso wie die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk. Ein flankierender ‚Service für Ausbildung‘ beinhaltet u.a. die Förderung ‚Servicestellen Verbundausbildung‘, die in allen Brandenburger Regionen die Inanspruchnahme der geförderten Verbundausbildung erleichtern soll. Darüber hinaus werden Koordinierungsstellen ‚Gutes Lernen im Betrieb‘ bei den Kammern bzw. kammereigenen Bildungsdienstleistern gefördert.“

Britta Ernst, Ministerin für Bildung, Jugend und Sport in Brandenburg: „Berufliche Orientierung ist ein Türöffner für die Zukunft. Jungen Menschen Zukunftsperspektiven zu geben – das ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Unbestritten kann eine gezielte Orientierung, an der sich Schule, Eltern, Unternehmen, Kammern und Jugendberufsagenturen engagiert beteiligen, die Wahl wirksam unterstützen. Mit der neuen Landesstrategie Berufliche Orientierung ist ein Punkt der Koalitionsvereinbarung umgesetzt. Sie zeigt wie Maßnahmen und Angebote der beruflichen Orientierung individueller und praxisnäher ausgestaltet werden. Außerdem soll die aktive Zusammenarbeit zwischen Schulen und außerschulischen Partnern verstärkt und gefördert werden. So können wir Neugier und Interesse auf unterschiedliche Berufsbilder frühzeitig bei Schülerinnen und Schülern wecken. Aktuell sind wir dabei, die Strategie an den Schulen umzusetzen. Ich danke allen 30 Partnern, die diese Strategie mit entwickelt haben und sich weiter dafür einsetzen, dass der Übergang Schule-Beruf und letztendlich die Fachkräftesicherung erfolgreich gestaltet wird.“

Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit: „Der demografische Wandel ist am Ausbildungsmarkt deutlich spürbar. Ein Viertel der Beschäftigten geht in den nächsten zehn Jahren in Rente. Auszubildende werden daher dringend gebraucht. Ausbildung im eigenen Betrieb ist der sicherste Weg zum qualifizierten Nachwuchs. Wir setzen deshalb verstärkt auf die frühzeitige Berufsorientierung an den Schulen. Damit zeigen die Partner am Arbeitsmarkt, welche Vorteile und Chancen in der dualen Berufsausbildung liegen.“


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