Brandenburg braucht dringend Auszubildende – Brandenburger Ausbildungsbilanz 2022/2023

Brandenburger Ausbildungsbilanz 2022/2023, von links nach rechts: Prof. Dr. Jörg Steinbach (Minister MWAE), Dr. Ramona Schröder (Bundesagentur für Arbeit) und Claudia Zinke (Staatssekretärin MBJS)

Das Land Brandenburg sucht dringend Nachwuchskräfte – das spiegelt sich im erneut gewachsenen Angebot an Ausbildungsplätzen in Wirtschaft und Verwaltung wider.  Landesweit übertraf das Ausbildungsangebot die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, wobei regionale Unterschiede vorhanden sind. Die Unternehmen haben den Arbeitgeber-Services mehr betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. Das Ausbildungsangebot liegt über dem Vor-Corona-Niveau. Brandenburgweit gehen die Zahlen der Ausbildungsplatzsuchenden weiter zurück, jedoch wird die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage größer. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze ist ebenfalls angestiegen.

Alle Beteiligten am Ausbildungsmarkt – die Landesregierung Brandenburg, die Arbeitsagenturen und Jobcenter sowie die Verbände, Kammern und Gewerkschaften - haben angesichts der Herausforderungen gemeinsam umfangreiche Anstrengungen unternommen, um möglichst viele Ausbildungsplatzsuchende mit Ausbildungsbetrieben zusammenzubringen und für das Land Brandenburg geworben. 

Von Anfang Oktober 2022 bis Ende September 2023 meldeten sich in Brandenburg insgesamt 12.370 junge Menschen bei der Berufsberatung der Agenturen für Arbeit, um bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz Unterstützung zu erhalten. Das waren 1,2 Prozent weniger als im letzten Jahr. Die Zahl der beim Arbeitgeber-Service der Arbeitsagenturen gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen erhöhte sich um 3,5 Prozent auf 14.964. Ende September waren 1.328 Bewerber unversorgt, 149 mehr als vor einem Jahr. Von den betrieblichen Berufsausbildungsstellen waren noch 2.645 unbesetzt. Das waren 7,8 Prozent mehr als im September 2022.

Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie in Brandenburg: „Die Unternehmen halten ihr Ausbildungsengagement aufrecht. Das ist vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels wichtig und eine Investition in die Zukunft. Jedoch ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen weiterhin hoch und mein Appell an die Jugendlichen lautet: Nutzt jetzt noch die Zeit, sich zu bewerben. Das Land Brandenburg bietet attraktive Förderungen, um förderungsbedürftige Menschen langfristig in Ausbildung zu integrieren. Zum Beispiel mit der PAV-Richtlinie (Programm zur qualifizierten Ausbildung im Verbundsystem) aus Mitteln des ESF+. Damit können z. B. Ausbildungsabschnitte bei einem Verbundpartner, Zusatzqualifikationen/Schlüsselkompetenzen und Prüfungsvorbereitung gefördert werden, ebenso wie die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk. Ein flankierender ‚Service für Ausbildung‘ beinhaltet u.a. die Förderung ‚Servicestellen Verbundausbildung‘. Darüber hinaus werden Koordinierungsstellen ‚Gutes Lernen im Betrieb‘ bei den Kammern bzw. kammereigenen Bildungsdienstleistern gefördert. Mit dem Landesprogramm Assistierte Ausbildung Brandenburg (AsA Brandenburg) können Menschen unterstützt werden, denen die Ausbildung nicht ganz so leichtfällt oder die noch auf der Suche nach einem passenden Einstieg in die Ausbildung sind.“

Claudia Zinke, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg: „Unsere Schulen sollen Jugendliche in Brandenburg bestmöglich für ihre spätere Berufswahl vorbereiten. Gemeinsam mit Betrieben, Kammern und der Arbeitsagentur gestalten die Schulen die Angebote im Berufsfindungsprozess der Schülerinnen und Schüler. Dafür entwickelt das Bildungsministerium die ‚Landesstrategie Berufliche Orientierung‘ stetig weiter, fördert Projekte über das ESF-Plus-Programm ‚Praxisnahe Berufsorientierung‘ um und setzt auf Angebote wie das Schülerbetriebspraktikum und den Zukunftstag. Für das Schuljahr 2024/2025 werden die Verwaltungsvorschriften überarbeitet, um neue flexible und auch digitale Formate zur Beruflichen Orientierung zu ermöglichen. Jede Schülerin und jeder Schüler soll besser dazu befähigt werden, eine eigene Ausbildungs- oder Studienwahl zu treffen und diese erfolgreich abzuschließen. Denn sie sind unsere Fachkräfte von morgen.“ 

Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit: „Die Wahlmöglichkeiten der ausbildungsplatzsuchenden jungen Menschen in Brandenburg sind sehr vielfältig. Unternehmen haben teilweise das Nachsehen, weil sie ihre große Nachfrage nicht decken können und Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. Die Betriebe, die aufgrund ihrer Nähe zum Berliner Verkehrsnetz mit attraktiven Angeboten geworben haben, hatten teilweise Erfolg und konnten mit Unterstützung aller Akteure junge Menschen aus der Hauptstadt gewinnen. Insofern kann ich alle Jugendlichen aus Brandenburg aber auch Berlin ermutigen, bei der Berufswahl alle Möglichkeiten zu überprüfen.“


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