Ausbau der Begabtenförderung: Projekt „Karg Campus“ startet auch in Brandenburg
Ab Oktober 2021 startet das Projekt „Karg Campus Brandenburg“ – ein Qualifizierungsprojekt für Schulberaterinnen und Schulberater für Begabtenförderung in gemeinsamer Kooperation des Bildungsministeriums (MBJS) und der Karg-Stiftung mit Unterstützung durch die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung.
Schulberaterinnen und Schulberater für Begabtenförderung informieren und beraten Lehrkräfte, Schulleitungen sowie Eltern, Kinder und Jugendliche zu den Themen Begabten- und Hochbegabtenförderung und begleiten durch ihre fachliche Beratung begabungsförderliche Schulentwicklungsprozesse. Die regional tätigen Schulberaterinnen und Schulberater bilden das Kernstück der Professionalisierung von Lehrkräften für die Begabtenförderung von Schülerinnen und Schülern.
Bildungsministerin Britta Ernst: „Alle Kinder und Jugendliche in ihrer Unterschiedlichkeit und Vielfalt anerkennen, ihre Potenziale erkennen und optimal fördern – ist das Leitbild schulischer Arbeit. Die Begabtenförderung ist eine Aufgabe in jeder Schulform, jedem Jahrgang und jedem Unterrichtsfach. Damit das gelingt, braucht es gut ausgebildete Schulberaterinnen und Schulberater für Begabtenförderung. Der ‚Karg Campus Brandenburg‘ wird dazu beitragen, das brandenburgische Bildungssystem noch begabungsgerechter zu gestalten und begabten und leistungsstarken Kindern und Jugendlichen optimale Bildungschancen zu ermöglichen.“
Karg Vorstand Dr. Ingmar Ahl: „Brandenburg hat eine lange Tradition in der schulischen Begabtenförderung. Starke Strukturen und Standorte existieren. Sie sind gegenüber hohen Begabungen sensibel und entfalten deren Potenziale. Der ‚Karg-Campus Brandenburg‘ wird Beratungslehrkräfte auch im Thema Hochbegabung ausbilden. Beratungslehrkräfte stärken das Bildungssystem des Landes und seine Schulstruktur insgesamt. Wir freuen uns als Karg-Stiftung über die erneute Zusammenarbeit mit dem MBJS und die Förderung durch die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung.“
In der Regel gelten rund 20 Prozent aller Schülerinnen und Schüler als leistungsstark oder besonders begabt. Zu den Hochbegabten zählen rund 2 Prozent der Schülerschaft. Zum landesweiten System der Begabtenförderung gehören beispielsweise:
- die Identifizierung und integrierte Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Begabungen an allen Schulen des Landes,
- Beratungsstützpunkte der Begabtenförderung in jedem Schulamtsbereich,
- Leistungs- und Begabungsklassen (LuBK) zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Begabungen an Gymnasien und Gesamtschulen,
- Spezialschulen – Schulen mit besonderer Prägung sowie
- spezifisch auf Begabtenförderung ausgerichtete Schülerakademien, Schülerwettbewerbe, Arbeitsgemeinschaften, E-Learning-Angebote und Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen.
Von Oktober 2021 bis Juni 2023 werden im Rahmen der modularen Qualifizierung von Beratungslehrkräften durch das Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) und Beteiligung der Karg-Stiftung landesweit 20 Lehrkräfte aus verschiedenen Schulstufen und allen Schulamtsbereichen zu Schulberaterinnen und Schulberatern für Begabtenförderung qualifiziert. Das Projekt „Karg Campus Brandenburg“ umfasst 9 Module, in denen die Teilnehmenden die Grundlagen zum Thema Begabtenförderung einschließlich Hochbegabung erarbeiten und sich in den Themenfeldern des Erkennens und Förderns, der Beratung und Begleitung von hochbegabten und begabten Kindern qualifizieren. Die Expertise der neu qualifizierten Schulberaterinnen und Schulberater für Begabtenförderung die an den Beratungsstützpunkten tätig sind, wird insbesondere für die Transferphase der Bund-Länder-Initiative „Leistung macht Schule“ benötigt, die 2023 beginnt. Einige Teilnehmende des mehrjährigen Projekts sind bereits im Beratungs- und Unterstützungssystem (BUSS) des Landes tätig und qualifizieren sich zusätzlich im Bereich der Begabtenförderung weiter. Andere wollen neu in der Beratung tätig sein. Die Projektkosten in Höhe von rund 62.000 Euro werden zu je einem Drittel vom MBJS, der Karg-Stiftung und der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung getragen.
Hintergrund:
Auftrag der Karg-Stiftung ist die Förderung des hochbegabten Kindes in Kita, Schule und Beratung. Nah am Menschen und dem Bildungsalltag werden gute Ideen gesucht und wird Begabtenförderung praxisnah begleitet. Die Stiftung klärt den Bedarf, knüpft Netzwerke und entwickelt Konzepte. Sie berät, informiert und qualifiziert in der Begabtenförderung. Gemeinsam mit Politik, Wissenschaft und Praxis strebt sie so ein allseits gerechtes Bildungssystem an. Denn dieses ermöglicht auch Kindern und Jugendlichen mit hohem intellektuellem Potenzial die Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Die Karg-Stiftung, von dem Unternehmer Hans-Georg Karg und seiner Frau Adelheid Karg 1989 errichtet, ist verlässliche Partnerin und treibende Kraft der Begabtenförderung in Deutschland.
Pressekontakt: Sabine Wedemeyer, Tel.: 069-874 027 27, mobil: 0160-90 98 49 16, E-Mail: sabine.wedemeyer@karg-stiftung.de
Die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Mannheim. Dr. Rolf M. Schwiete hat sein ganzes Leben seiner Unternehmensgruppe, der Van Baerle Chem. Fabrik GmbH & Co. KG gewidmet, die Wasserglas, Silikatfarben sowie Wasch- und Reinigungsmittel hergestellt hat. Unter anderem daraus resultierte der Grundstock seines Vermögens. Die Stiftung soll ein Andenken an ihn und sein Wirken setzen. Stiftungszweck ist nicht zuletzt die Förderung und Unterstützung der Jugend, insbesondere von hochbegabten Kindern.