Bildungsplan tritt in Kraft: Mehr Bildungsqualität von der Krippe bis zum Hort in Brandenburg

Zwei Jungen bauen in der Kita einen hohen Blätterbaum.

Der erste Brandenburger Bildungsplan des Jugendministeriums (MBJS) gibt Leitlinien für pädagogisches Handeln in Alltagssituationen in der Kindertagesbetreuung vor. Er bietet Grundlagen für nahtlosere Übergänge von der Krippe bis in die Grundschulzeit. Der integrative und umfassende „Bildungsplan – die erweiterten Grundsätze elementarer Bildung“ wurde mit wissenschaftlicher Expertise erarbeitet. Nach einem breiten Abstimmungsprozess mit Kita-Akteuren in Brandenburg gilt er mit der heutigen Veröffentlichung im Amtsblatt des MBJS.

Jugendminister Steffen Freiberg: „Brandenburg war noch nie so kinderfreundlich wie heute. Diese Vorreiterrolle baut das Land mit dem neuen Bildungsplan weiter aus. Wir geben Fachkräften in Kita und Kindertagesbetreuung Leitlinien an die Hand – für ein kindorientiertes, pädagogisches Handeln in den wichtigsten Alltagssituationen. Der Bildungsplan greift den Stand der Wissenschaft auf und verbindet ihn mit der Erfahrung aus der Praxis. Damit unterstützen wir die Qualität von Bildung schon ab der frühen Kindheit. Ich danke den Projektleiterinnen und allen, die sich in den Prozess zur Erarbeitung des Bildungsplans eingebracht haben.“

Prof. Dr. Frauke Hildebrandt, Projektleiterin, Fachhochschule Potsdam: „Damit Bildungschancen in Zukunft weniger von der sozialen Herkunft bestimmt werden, kommt es darauf an, die Kompetenzentwicklung unserer Kinder noch besser zu unterstützen. Der neue Brandenburger Bildungsplan ist daran orientiert, was in der Praxis wirklich benötigt wird, und greift deshalb die typischen Alltagssituationen auf. Das war unseren Autorinnen angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Kindertagesbetreuung besonders wichtig und ist durch eine positive Resonanz der Fachpraxis auch bestätigt worden.“

Bianka Pergande, Projektleiterin, ehemalige Geschäftsführerin der Deutschen Liga für das Kind: „Im neuen Bildungsplan stehen die Kinderrechte im Vordergrund – das ist eine wichtige Grundlage für kindliche Entwicklungs- und Bildungsprozesse. Kinder, die sich darauf verlassen können, dass sie im pädagogischen Alltag mitbestimmen können und dass ihre Rechte geschützt sind, entwickeln sich auch kognitiv, sozial und emotional besser.“

Der brandenburgische Bildungsplan ist altersübergreifend konzipiert – also für Krippe, Kindergarten, Hort, Kindertagespflege sowie alternative Angebote der Kindertagesbetreuung. Er gibt Anregungen und Beispiele, wie Alltagssituationen pädagogisch gestaltet und mit Themen unterschiedlicher Bildungsbereiche systematisch verknüpft werden können. Somit bietet er erstmals pädagogischen Fachkräften klare Handlungsleitlinien, wie sie ihrem Bildungsauftrag Kinderrecht basiert gestalten können. Der Bildungsplan definiert einerseits pädagogische Alltagssituationen wie Spielen, Essen, Hygiene, Kinderkreise oder Aufräumen, andererseits beschreibt er klassische Bildungsbereiche wie Sprache, Mathematik, Bewegung oder Ästhetik. Damit ersetzt der Bildungsplan die „Grundsätze elementarer Bildung“, die erstmals im Jahr 2004 veröffentlicht wurden.

Mit der Erstellung des Bildungsplans hatte das MBJS das Institut für Fortbildung, Forschung und Entwicklung (IFFE) e.V. an der Fachhochschule Potsdam in Kooperation mit der Deutschen Liga für das Kind unter Leitung von Prof. Dr. Frauke Hildebrandt und Bianka Pergande im Jahr 2022 beauftragt. Der Bildungsplanentwurf wurde gemeinsam mit einem breiten, wissenschaftlich aufgestellten Autorinnen- und Autoren-Team erarbeitet und am 31. August 2023 vorgelegt. Im Februar 2024 eröffnete das MBJS einen breit angelegten Beteiligungsprozess mit Kita-Akteuren in Brandenburg. Insgesamt wurden 22 Veranstaltungen durchgeführt, um den Entwurf vorzustellen. An der parallel laufenden Online-Befragung beteiligten sich knapp 2000 Personen. Die konstruktiven Hinweise aus dem Beteiligungsprozess flossen in die Ausarbeitung des Bildungsplans ein.

Für den Bildungsplan wird eine Fortbildungskampagne im Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin Brandenburg (SFBB) für Erzieherinnen und Erzieher und Kitaträger gestartet. Darüber hinaus wird er auch in allen Fortbildungen des SFBB Eingang finden, ebenso werden die Inhalte in den Fachschulen für Erzieherinnen und Erzieher vermittelt.


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