Digitale Schule: Alle Lehrkräfte im Landesdienst Brandenburgs erhalten mobile Endgeräte

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Das Land Brandenburg geht den nächsten Schritt in Richtung digitaler Schule: Jede Lehrerin und jeder Lehrer sowie alle Schulassistenzen im Dienst des Landes Brandenburg sollen Tablet-PCs erhalten. Darüber hat sich das Bildungsministerium (MBJS) mit dem Finanzministerium (MdFE) und den kommunalen Spitzenverbänden verständigt. Die Beschaffung der Endgeräte wird aus dem DigitalPakt und durch zusätzliche Landesmittel finanziert. Dafür ist eine überplanmäßige Ausgabe im laufenden Haushaltsjahr erforderlich, die heute vom Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Landtags gebilligt worden ist.

Bildungsminister Steffen Freiberg: „Wir beenden eine jahrelange Debatte. Brandenburg stattet nach und nach alle Lehrkräfte mit digitalen Endgeräten aus, um Schülerinnen und Schülern Kompetenzen und Selbstständigkeit in einer digitalisierten Welt zu vermitteln. Guter Unterricht braucht eine verlässliche digitale Ausstattung. Es ist unser gemeinsames Ziel und auch unsere gemeinsame Aufgabe, an allen Schulen dafür die Voraussetzung zu schaffen. Die Ausstattung aller Lehrkräfte im Landesdienst mit mobilen digitalen Endgeräten ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg. Ich bin dem Haushaltsausschuss des Landtages, dem Finanzministerium und unseren Partnern in der kommunalen Familie außerordentlich dankbar, dass wir nun diesen großen Schritt gehen können. Wir haben eine gemeinsame zukunftsweisende Lösung im Sinne der Schulen unseres Landes gefunden. Der Schuldienst in Brandenburg wird damit wieder ein Stück attraktiver.“

Finanzministerin Katrin Lange: „Die Lehrkräfte des Landes Brandenburg werden mit digitalen Endgeräten ausgestattet – das ist eine gute Nachricht! Dazu werden 7,3 Millionen Euro aus dem Digitalpakt eingesetzt. Zudem hat der Ausschuss für Haushalt und Finanzen (AHF) heute eingewilligt, dass 6,5 Millionen Euro aus dem aktuellen Etat des Bildungsministeriums eingesetzt werden können, um die Fördermittel aufzustocken und allen Lehrkräften ein digitales Endgerät zur Verfügung stellen zu können. Ich danke den Abgebordneten des AHF ausdrücklich für diese Zustimmung. Die gefundene Lösung ist ein wichtiger Schritt zur Digitalisierung von Schule in Brandenburg und belegt die gute Zusammenarbeit des Landes mit der kommunalen Familie.  Im Rahmen des Dialogprozesses zur Digitalen Schule zwischen Land und Schulträgern ist es jedoch erforderlich, dass Lösungen zur dauerhaften Verständigung über die Kostentragung gefunden werden.“

Siegurd Heinze, Landkreistag Brandenburg: „Die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf eine zunehmend digitalisierte Welt ist unerlässlich. Um die digitale Kompetenz im Unterricht weiter zu stärken, ist es wichtig, insbesondere auch endlich die Lehrkräfte entsprechend auszustatten. Der Einsatz digitaler Angebote kann so auch dazu beitragen, die Qualität und Effizienz des Unterrichts zu steigern. Der Landkreistag hat sich in der Vergangenheit mehrfach für eine entsprechende Ausstattung ausgesprochen, insofern begrüßen wir die getroffene Entscheidung ausdrücklich.“

Dr. Oliver Hermann, Städte- und Gemeindebund Brandenburg: „Es ist zu begrüßen, dass das Land Brandenburg seine Lehrkräfte vollständig mit digitalen Endgeräten ausstatten wird. Das Land ist ein moderner Arbeitsgeber. Ich gehe davon aus, dass die weiteren Herausforderungen der Digitalisierung des Schulwesens im Dialog zwischen Land und Kommunen konstruktiven Lösungen zugeführt werden können.“

Es hat bereits durch den Einsatz der Bundes- und Landesmittel aus dem DigitalPakt Schule eine erhebliche Verbesserung der digitalen Ausstattung an Schulen im Land Brandenburg gegeben. Allein im sogenannten Basis-DigitalPakt zur Ausstattungsförderung konnten 129,9 Millionen Euro für die digitale Infrastruktur bewilligt werden. Dadurch konnten Schulen mit modernster Technik ausgestattet und entsprechende technische Bildungsinfrastrukturen geschaffen werden. Im Rahmen des Sofortausstattungsprogramms und eines zusätzlichen Landesprogramms standen rund 38,2 Millionen Euro zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Fördermittel wurden insgesamt rund 60.000 Endgeräte von den Schulträgern für die Schülerinnen und Schüler angeschafft.

Speziell für die Ausstattung mit digitalen mobilen Endgeräten für Lehrkräfte stehen dem Land Brandenburg im DigitalPakt Schule 15,1 Millionen Euro an Bundesmitteln zur Verfügung. Bis Ende 2023 haben die Schulträger selbst davon 7,8 Millionen Euro abgerufen und hiermit rund 8.000 Endgeräte beschafft.

Der Bedarf ist deutlich höher: Das MBJS geht von insgesamt weiteren knapp 19.000 benötigten Endgeräten für Lehrkräfte aus. Deshalb hat das Land Brandenburg beschlossen, seine Lehrkräfte mit dienstlichen Endgeräten auszustatten. Dafür werden zum einen die noch verfügbaren Fördermittel (rund 7,3 Millionen Euro) aus dem Digitalpakt verwendet. Zum anderen stellt das Land aus eigener Finanzkraft (Mittel aus dem MBJS-Haushalt) weitere 6,5 Millionen Euro aus dem laufenden Haushalt 2024 zur Verfügung, um alle Lehrkräfte im Landesdienst auszustatten. Der Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Landtages hat dem zugestimmt. Die Mittel werden sowohl für die Beschaffung von Endgeräten als auch für nötige Software-Lizenzen verwendet. Bereits zum Schuljahresbeginn 2024/2025 sollen die ersten Geräte in Betrieb genommen werden.

Die Landesregierung ist mit dem Landkreistag Brandenburg und dem Städte- und Gemeindebund Brandenburg auf der Grundlage eines gemeinsamen Zielbildes im konstruktiven Dialog, wie die digitale Infrastruktur von Schulen und deren Betrieb in geteilter Verantwortung von Land und Kommunen dauerhaft nachhaltig und zweckmäßig organisiert werden soll. Gesprochen wird unter anderem über die Administration und Einbindung von mobilen Endgeräten in die Basisinfrastruktur der Schulen aus einer Hand durch die Schulträger (als Sachaufwandsträger für die Schulen). Die Beschaffung der Endgeräte durch das Land erfolgt daher unter Berücksichtigung der jeweils schulspezifischen Infrastruktur.

Mit dem Ziel die Nutzung der Geräte kurzfristig zu ermöglichen, übernimmt das MBJS für einen Übergangszeitraum die Administration der mobilen Endgeräte und finanziert dies aus nicht verausgabten Mitteln seines Haushalts. Diese Übernahme erfolgt, falls die Voraussetzungen für die Administration von mobilen Endgeräten und deren Integration in die schulische Infrastruktur durch die Schulträger noch nicht vorliegen.

Auf diese Weise wird ein sicherer und datenschutzkonformer Betrieb der Geräte für die Nutzung der zentralen schulischen IT-Infrastrukturen sichergestellt. Das Land geht damit in Vorleistung, um die technischen Voraussetzungen für die vielfältigen pädagogischen Settings zu schaffen und die damit verbundenen Anforderungen an guten Unterricht vorerst grundlegend erfüllen zu können.

Das Land Brandenburg folgt damit auch der KMK-Empfehlung „Lehren und Lernen in der digitalen Welt“: Die Ausstattung mit digitalen Endgeräten inklusive des entsprechenden schulnahen Supports ist Voraussetzung für das Lernen und Lehren in einer sich stetig verändernden digitalen Realität. Dabei gilt, dass bei Lehr- und Lernprozessen die digitalen Lernumgebungen pädagogisch sinnvoll gestaltet werden sollen. Die jederzeitige Verfügbarkeit eines digitalen Endgeräts eröffnet Lehrkräften in hohem Maße pädagogische Flexibilität und ermöglicht vollumfängliche und nahtlose Nutzungsmöglichkeiten für schulische und schulbezogene Zwecke. Ein digitales Endgerät erleichtert Lehrkräften überdies den Zugang zu digitalen Bildungsangeboten, die zum Beispiel zur Unterrichtsvorbereitung oder fachspezifischen Diagnostik genutzt werden können, oder auch den Zugang zu digitalen Fortbildungs- und Qualifizierungsangeboten.


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