Aufholen nach Corona: erneut Ferienangebote für Kinder und Jugendliche
Die mehrfachen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie waren für die Schulen und insbesondere für die Kinder und Jugendlichen und deren Eltern eine große Belastung und Herausforderung. Mit dem regulären Schulbetrieb ist – neben dem schulischen Unterricht – auch das vielfältige schulische und außerschulische Leben wieder möglich. Aufholbedarf besteht dennoch weiter, sowohl im fachlichen als auch im sozialen Bereich.
Bildungs- und Jugendministerin Britta Ernst: „Wechselunterricht, Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen – Kinder und Jugendliche spüren bis heute Folgen der Corona-Pandemie auf ihre Entwicklung und die psychosoziale Gesundheit. Das Aktionsprogramm hilft dabei, diese Folgen zu mildern, mit zusätzlichen Lehrkräften, Lernbegleitung durch Studierende, digitale Lehr-Lern-Werkzeuge oder geförderte Ferienangebote.“
Ferienangebote
Im Schuljahr 2022/2023 besteht in den Sommerferien in der Zeit vom 13. Juli 2023 bis zum 31. Juli 2023 wieder die Möglichkeit Ferienprojekte anzubieten von Trägern, die auf der Träger- und Angebotsplattform registriert und gelistet sind. Hierbei sollen Lernangebote und soziale Begegnungen verknüpft sein. Darüber hinaus können ebenso Jugenderholungseinrichtungen, die bereits feste Kooperationen mit Lehrkräften haben, wieder Projektangebote in den Sommerferien anbieten.
Zusätzliche Lehrkräfte
Dieses Personal ist im Rahmen der bestehenden Schulorganisation für zusätzliche oder unterstützende Lern- und Förderangebote für Schülerinnen und Schüler unterstützend tätig, bei denen ein besonderes Lerndefizit im Rahmen der Lernstandserhebung festgestellt wurde.
Einsatz digitaler Lehr-Lern-Werkzeuge
Das digitale Lernprogramm für die Förderung mathematischer Kompetenzen (Jahrgangsstufen 4 bis 11) im Unterricht „bettermarks“ wird bislang von 824 Mathematik-Lehrkräfte genutzt. Das Programm steht den Schulen bis Juli 2023 zur Verfügung.
Die Nutzung kann auch über eine Schnittstellte in der Schul-Cloud Brandenburg erfolgen. Das digitale Lehr-Lern-Programm zur Leseförderung „Antolin“ nutzen aktuell 226 Brandenburger Schulen. Es steht den Schulen bis September 2023 zur Verfügung. Die digitale Lern-App „ANTON“ kann bis Oktober 2023 genutzt werden. Aktuell nutzen 319 Brandenburger Schulen die Lernangebote der ANTON-App über die Landeslizenz.
Lernbegleitung durch Studierende
Aufgrund des großen Bedarfs der Schulen wird der Einsatz von Studierenden auch nach Auslaufen des Aktionsprogramms im Schuljahr 2023/24 fortgesetzt. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern, die besondere Lernrückstände haben. Im Schnitt wird von 15 Schülerinnen und Schülern pro Studierenden ausgegangen, sodass durch das Programm etwa 7.500 Schülerinnen und Schüler unterstützt werden.
Lern- und soziale Kompetenzförderung durch außerschulische Angebote
Insgesamt 464 Schulen in öffentlicher und freier Trägerschaft setzten im Schuljahr 2021/22 außerschulische Projekte um. Im laufenden Schuljahr sind es bereits 473 Schulen. So konnten bereits etliche Schülerinnen und Schüler von Nachhilfeangeboten oder durch Projekte zum sozial-emotionalen Lernen profitieren. Es sollen Lernlücken geschlossen, die Lernmotivation erhöht, Angebote verschiedener Fachlichkeit, aber auch gemeinschaftliches Erleben und Bewegungsangebote ermöglicht werden.
Stärkung durch Schulsozialarbeit
In jedem Jugendamtsbezirk wurden Fördermittel bereitgestellt, die eine Vollfinanzierung von drei zusätzlichen sozialpädagogischen Fachkräften in der Schulsozialarbeit (Bachelor „Soziale Arbeit“ oder vergleichbarer Abschluss) bzw. die Erhöhung vorhandener Beschäftigungsumfänge für die beiden Schuljahre 2021/22 und 2022/23 ermöglicht. Damit stehen landesweit 54 zusätzliche Stellen zur Verfügung.
Ausbau der Jugendfreiwilligendienste
Um möglichst viele Plätze zu besetzen, wurde nochmals um Freiwillige geworben, um in Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe psychosoziale und schulische Folgen der Eindämmungsmaßnahmen der Corona-Pandemie zu mildern. Von den ursprünglich beantragten 151 Plätzen in der Kinder- und Jugendhilfe konnten ca. 100 Plätze besetzt und im Bereich des FSJ Schule ca. 11 Plätze belegt werden (Stand 29. August 2022).
Bewegungsangebote und Schwimmkurse
Sicher Schwimmen können ist sowohl Teil der motorischen Grundbildung als auch Ziel des Schwimmunterrichts in der Schule. Ziel ist es, das Erreichen der jeweiligen Niveaustufe des Sicher- Schwimmen-Könnens anzustreben. Über 100 Schwimmkurse fanden bereits statt, in deren Ergebnis wurden über 2.330 Schwimmabzeichen abgelegt und 1.517 Gutscheine ausgestellt (Stand 10. Januar 2023).
Freizeitangebote
Für die Jahre 2022 und 2023 stehen insgesamt 2,1 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist es, insbesondere Angebote zur Erholung, der außerschulischen Bildung und des sozialen Miteinanders zu fördern. Solche Angebote werden von Jugendverbänden und anderen Trägern der freien Jugendhilfe, von Kommunen, aber auch vom Jugendherbergswerk oder anderen nicht-kommerziellen Anbietern unterbreitet.